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Russland will über Nord Stream 1 wieder Gas liefern

Russland hatte am Mittwoch zum zweiten Mal binnen weniger Wochen den Gastransport nach Deutschland und in weitere Länder Europas durch Nord Stream 1 gestoppt.

(Reuters)  Der russische Gazprom-Konzern will Insidern zufolge den Gastransport über die Pipeline Nord Stream 1 wieder aufnehmen. Das Gas solle wie angekündigt nach dem Ende der dreitägigen Wartung am Samstagmorgen wieder strömen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Buchungsdaten schwankten. Laut Zahlen des Pipeline-Betreibers beliefen sich die Gasbuchungen zunächst in etwa auf dem gedrosselten Niveau von vor der Unterbrechung, als der Durchfluss bei 20% der Kapazität lag. Im Tagesverlauf rutschten die Zahlen aber auf einen Bruchteil davon. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums hatte zuvor zur Vorsicht geraten. Die so genannten Nominierungen könnten sich noch ändern.

Russland hatte die Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline im Juni auf 40% und im Juli auf 20% der Kapazität verringert und dies mit Wartungsproblemen und Sanktionen begründet, etwa bei der Rückgabe einer im Westen überprüften Turbine. Anschliessend hatte Gazprom eine Unterbrechung der Lieferung wegen Wartungsarbeiten angekündigt. Westliche Staaten wie Deutschland und Frankreich werfen der Führung in Moskau vor, die Gasversorgung als Kriegswaffe einzusetzen. Am Freitag bezeichnete Russland die Funktionsfähigkeit der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 als gefährdet. Grund sei, dass nur eine Turbine in einer wichtigen Kompressorstation in Betrieb sei, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Russland – Europa sollte Nord Stream 2 nutzen

Russland hatte am Mittwoch zum zweiten Mal binnen weniger Wochen den Gastransport durch Nord Stream 1 nach Deutschland und in weitere Länder Europas gestoppt. Hoffnungen auf einen anschliessend kompletten Betrieb der Röhre erhielten durch Äusserungen von Gazprom-Chef Alexej Miller einen Dämpfer. Er machte die westlichen Sanktionen dafür verantwortlich, dass grössere Wartungsarbeiten nicht möglich seien. Die Bundesregierung hält dies für vorgeschoben. Sie wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, gegen Deutschland einen Wirtschaftskrieg zu führen und forciert deswegen eine Füllung der Gasspeicher. Dabei ist man laut der Bundesnetzagentur auf einem guten Weg. Im November sollen die Speicher zu 95% befüllt sein.

Die Lieferkürzungen Russlands haben mit dazu beigetragen, dass die Gaspreise in die Höhe geschossen sind. Importeure wie der Düsseldorfer UniperUN01.DE-Konzern können nur mit Milliardenhilfen des Staates für Ersatz sorgen. Haushaltskunden drohen Rechnungen, die um ein vielfaches höher sind als zuletzt. Die Sorge ist gross, dass Russland die Lage noch weiter verschärft und Gaslieferungen komplett einstellt. Schon jetzt haben die hohen Energiepreise wesentlich dafür gesorgt, dass die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren gestiegen ist.

Aus Russland kam nun erneut der Vorschlag, die nach dem Einmarsch in die Ukraine gestoppte Gas-Pipeline Nord Stream 2 zu nutzen. «Für die europäischen Politiker ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Sie haben zwei Möglichkeiten, aus der Situation, die sie sich selbst geschaffen haben, herauszukommen», erklärte Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin. Entweder würden die «illegalen Sanktionen» gegen Russland aufgehoben und Nord Stream 2 in Betrieb genommen. Oder sie liessen alles so, wie es sei, was zu Problemen in der Wirtschaft führen und das Leben für die Bürger noch schwieriger machen werde. Energiesicherheit sei ohne Russland unmöglich, sagte der enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte allerdings bereits einen Vorschlag von Putin zur Nutzung von Nord Stream 2 zurückgewiesen und erst vorigen Monat einen Kurswechsel bei dem milliardenschweren Projekt ausgeschlossen.

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