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Bordeaux

Die Cité du Vin steht in Bordeaux. Wo sonst – die Stadt an der Garonne ist das Rom des Weins. Die schwungvolle Kon­struktion lässt eine Karaffe, ein Glas vielleicht erahnen, das leichte Schwappen des Weins beim Degustieren, wenn Nase und Gaumen Bouquet und Aroma prüfen. Der Bau soll dem Publikum, zumal den Touristen, das Kulturgut Wein näherbringen; zu seiner Eröffnung 2016 gab sich Staatspräsident François Hollande (zu Recht vergessen) die Ehre. Der Weinbau im Bordelais, in Europa überhaupt, ist eine kulturelle ­Aneignung. Im alten Persien, in Georgien, im Zweistromland und in Ägypten wurden schon vor sechs bis acht Jahrtausenden Reben gekeltert. Erst im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. dürften griechische Kolonisten erstmals Rebstöcke nach Gallien gebracht haben, wohl nach Massilia (Marseille). Wohin auch immer später die römischen Legionäre zogen, führten sie Reben im Marschgepäck. Die Römer gingen wieder, doch der Weinbau blieb. So wie einst die Briten Indien verliessen, doch Cricket blieb – als Nationalsport. Unwohl ist dabei niemandem. Apropos Bordeaux: Die Lese hat früh eingesetzt. Wegen der Trockenphasen dürfte sie geringer ausfallen als auch schon, doch wird mit guter Qualität gerechnet. (Bild: Caroline Blumberg/EPA)