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ObjektivBrasil

Hier erstrahlt das Herz Brasiliens: Im beleuchteten Gefäss (das sonst in der beigestellten Urne ruht) wird das präparierte Herz Kaiser Pedros I. aufbewahrt. Die makabre Reliquie wird derzeit im Aussenministerium in Brasilia zur Schau gestellt, denn: Vor 200 Jahren, am 7. September 1822, erklärte Prinzregent Dom Pedro Brasilien für unabhängig. Das war die wohl eigentümlichste Loslösung einer südamerikanischen Kolonie vom iberischen Mutterland: Die Königsfamilie der Bragança war 1817 vor Napoleon von Lissabon nach Rio de Janeiro geflohen und herrschte nun von der Kolonie aus. Diese wurde sogleich zum mit Portugal verbundenen Königreich erhoben und blühte wirtschaftlich auf. Als die Dynastie 1821 an den Tejo zurückkehrte, blieb Prinz Pedro als Statthalter zurück. Sein Abfall vom Mutterland scheint dem Papa, König João VI., ganz recht gewesen zu sein: Das Parlament in Lissabon wollte Brasilien zur Kolonie zurückstufen, was dort eine Revolution ausgelöst hätte. So konnte sich die Casa de Bragança elegant ihr reichstes Territorium erhalten, mitsamt Feudalsystem. Pedro I. wurde im Dezember 1822 zum Kaiser von Brasilien gekrönt. Mal sehen, wer am 2. Oktober «gekrönt» wird – Bolsonaro (rechts) oder Lula (links).