Der Chart des TagesZweistellige Inflationsraten sind die Regel
Im Euroraum sind zweistellige Inflationsraten inzwischen die Norm. Knapp die Hälfte der Mitgliedstaaten der Währungsunion weist bereits eine Jahresteuerung von mindestens 10% aus. In einem Drittel liegt sie zwischen 10 und 15%. Die drei baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland haben gar mit einer Geldentwertung von mindestens 20% pro Jahr zu kämpfen.
Frankreich befindet sich am entgegengesetzten Ende der Bandbreite. Mit 6,5% ist die Inflation dort so gering wie nirgendwo sonst im Euroraum. Das dürfte nur ein geringer Trost sein. Die Unzufriedenheit der Bürger ist gross. Wenn am Donnerstag der Rat der Europäischen Zentralbank zusammentritt und den geldpolitischen Kurs beschliesst, kann er diese Tatsache kaum ignorieren. «Bekanntlich ist im EZB-Rat jedes Mitglied mit einer Stimme vertreten», schreiben die Analysten des Wertpapierhauses DWS, «und jeder einzelne Gouverneur wird von zu Hause Geschichten über die Inflationsmisere hören.»
Eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten gilt inzwischen als möglich. Das wäre ein mutiger Schritt in Richtung Inflationsbekämpfung, allerdings gleichzeitig auch einer in Richtung Rezession. Die Klagen über die soziale Ungerechtigkeit des gegenwärtigen Gangs der Wirtschaft dürften folglich nicht leiser werden, sondern lauter.
(Quelle des Charts: DWS)
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