Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Der Chart des TagesDie Demokraten kommen zurück

Woran erkennt man, dass im US-Wahlkampf die heisse Phase begonnen hat? Researchportale wie FiveThirtyEight und Medienkonzerne wie der «Economist»  haben ihre Prognosemodelle  aktualisiert und bewerben sie auf den sozialen Medien. Da spielt es auch keine Rolle, dass es bis zu den Zwischenwahlen am 8. November noch acht Wochen dauert.

Der Blick auf die Prognosemodelle verspricht Spannung. Ganz anders, als dies vor ein paar Monaten ausgesehen hatte. Mit einer Popularität, die so niedrig war wie noch bei kaum einem Vorgänger, drohte Präsident Joe Biden seine Partei um die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus zu bringen.

Doch nun ist alles anders. Bidens Popularität steigt seit Wochen – laut dem «Economist» ist er unterdessen gar so beliebt wie Barack Obama zu diesem Zeitpunkt –, und auch die Demokraten dürfen wieder hoffen. Laut FiveThirtyEight sind sie sogar leicht favorisiert, die Mehrheit im Senat zu verteidigen.

Wie kann das sein? Elliott Morris, Prognosespezialist beim «Economist», weist auf den Entscheid des Obersten Gerichts hin, das Recht auf Abtreibung zu kippen (Dobbs vs. Jackson). Seit dem Entscheid vom 24. Juni haben die Demokraten in der Gunst der Wähler kontinuierlich zulegen können.

Laut dem «Economist» ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Demokraten nach den Zwischenwahlen im Senat in der Mehrheit sind, von 41 auf 76%  gestiegen. Aufgehellt hat sich auch das Bild im Repräsentantenhaus. Dort hat die Wahrscheinlichkeit von 9 auf 25%  zugenommen.

Der Entscheid des Obersten Gerichts dürft nicht der einzige Grund für den Aufwind der Demokraten sein. Überraschend produktiv war der US-Kongress, der diverse Gesetze verabschiedet hat. Zudem legen sich die Republikaner selbst diverse Steine in den Weg.  Und auch die wirtschaftliche Entwicklung ist für Konsumenten erfreulich. Zwar denkt die Mehrheit der Amerikaner, dass sich die USA in einer Rezession befinden, gleichzeitig sind aber die Preise für Benzin deutlich gesunken. Das spüren die Haushalte im Portemonnaie.

Setzen sich diese Trends weiter so fort, ist es gut möglich, dass die Demokraten immerhin im Senat die Mehrheit halten und damit den historischen Trend brechen – wird die Partei an der Macht normalerweise bei den Zwischenwahlen doch abgestraft.

(Quelle der Grafik: «The Economist», via Elliott Morris, BofA)