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Durch Nord Stream 1 fliesst kein Gas mehr

Die Pipeline wird vom 31. August bis zum 2. September wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

(Reuters) Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen hat Russland den Gastransport nach Deutschland und in weitere Länder Europas durch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 gestoppt. Am frühen Mittwochmorgen stoppte der Gasfluss wie angekündigt, am Samstagmorgen soll das Gas wieder strömen. «Wir können die neue Wartung aus Russland technisch nicht nachvollziehen», sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, Reuters TV. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass Deutschland den Ausfall verkraften könne. Die Bundesrepublik bekomme Gas aus Norwegen, Belgien und demnächst auch aus Frankreich. Also gehe er davon aus, dass man damit zurecht kommen werden. Entscheidend sei aber, wie Russland nach dem Ende der Wartung verfahre.

Russland hatte bereits im Juli für zehn Tage den Gastransport durch die Pipeline gestoppt. Damals wie heute begründete Russland dies mit Wartungsarbeiten, die wegen der Sanktionen notwendig seien, die der Westen nach dem Einmarsch des Landes in die Ukraine verhängt hat. Die Bundesregierung hält dies für vorgeschoben. Sie wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, gegen Deutschland einen Wirtschaftskrieg zu führen. Russland hat auch den Gas-Transport durch die Pipeline auf zunächst 40 und später auf 20% der möglichen Kapazität gesenkt.

Siemens Energy – sind an Wartung nicht beteiligt

«Wenn weiter die 20% über Nord Stream 1 kommen, wird das zu verschmerzen sein. Es kommt darauf an, was Russland damit tut», sagte Netzagenturchef Müller. Er verwies auf eine gute Bevorratung hierzulande. «Die Gasspeicher sind zu fast 85% befüllt und wir können das Gas im Winter auch wieder ausspeichern», schrieb Müller auf Twitter. Es werde Gas gespart, was auch so bleiben müsse. Im November sollen die Speicher zu 95% befüllt sein.

Die Lieferkürzungen Russlands haben mit dazu beigetragen, dass die Gaspreise in die Höhe geschossen sind. Importeure wie der Düsseldorfer Uniper-Konzern können nur mit Milliardenhilfen des Staates für Ersatz sorgen. Haushaltskunden drohen Rechnungen, die um ein vielfaches höher sind als zuletzt. Die Sorge ist gross, dass Russland die Lage noch weiter verschärft und Gaslieferungen komplett einstellt. Schon jetzt haben die hohen Energiepreise wesentlich dafür gesorgt, dass die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren gestiegen ist.

Bei der Wartung im Juli hatte der staatlich kontrollierte Gazprom-Konzern darauf verwiesen, dass eine in Kanada von Siemens Energy überholte Gasturbine fehle. Auch dies hatte die Bundesregierung als politisch motivierte Vorwand kritisiert. Der Energietechnikkonzern betonte am Mittwoch, in die jetzigen Arbeiten an Nord Stream 1 nicht involviert zu sein. Man stehe bei Bedarf aber beratend zur Verfügung.

REUTERS

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