Einschätzung von Sylviane Chassot um 8.30 Uhr
Eitel Sonnenschein bei Edisun. Die operativen Zahlen zum ersten Halbjahr sind erfreulich. Die Kosten waren mit unverändert 38 Anlagen, die in Betrieb sind, stabil. Der Ertrag stieg dank des besseren Wetters. Angesichts des deutlich höheren Gewinns pro Titel dürfen die Aktionäre auf eine höhere Dividende hoffen. Mit Publikation der Geschäftszahlen 2021 hatte das Unternehmen für die Zukunft eine «markant höhere» Ausschüttung in Aussicht gestellt. Nach wie vor Sorge macht die problematische Governance-Struktur. Horst Mahmoudi und René Cotting, CEO und CFO von Hauptaktionärin Smartenergy, sind zugleich CEO respektive CFO von Edisun. Mahmoudi präsidiert zudem den Verwaltungsrat von Edisun. Im fünfköpfigen Gremium sitzt noch ein Mitarbeiter von Smartenergy. Bei einem Aktienanteil über 30% ist der Einfluss von Smartenergy auf Edisun aus all diesen Gründen gross, auch wenn stets betont wird, alle nicht unabhängigen Verwaltungsräte würden in Sitzungen wenn nötig den Raum verlassen. Ein Geschmäckle bleibt, zumal Edisun im vergangenen Jahr eine umfangreiche Projektpipeline von Smartenergy abgekauft und sich hierfür hoch verschuldet hat. Die Bilanzsumme hat sich 2021 verdoppelt, die Nettoverschuldung verdreifacht. Das Verhältnis von Nettoschulden zu Ebitda liegt weit über 20. Für Kleinanleger kommt erschwerend die geringe Handelsliquidität der Valoren hinzu. Auf die heutigen Zahlen dürften die Papiere wenn, dann positiv reagieren – für Aktionäre eine Gelegenheit zum Ausstieg.
Einschätzung – Edisun Power erzielt Rekordgewinn
Der Solarstromspezialist profitiert im ersten Halbjahr von dem guten Wetter und den hohen Strompreisen und legt einen deutlichen Gewinnsprung hin.