Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ein ungleiches Paar

Die Parität ist Realität. Ein Franken ist soviel wert wie ein Euro, sogar noch etwas mehr. Wer die Sommerferien im Eurogebiet verbringt, fährt jetzt noch günstiger, auch das lästige Umrechnen entfällt. Nachteile bringt der starke Franken für die Exportindustrie und den Tourismussektor. Doch anders als in früheren Aufwertungsphasen stemmt sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht dagegen und hat im Juni die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Denn der stärkere Franken verbilligt importierte Güter und dämpft so die Inflation. Ohnehin handelt es sich bei der aktuellen Frankenstärke eher um eine Euroschwäche, weil sich die EZB bei der Normalisierung der Zinsen am meisten Zeit lässt, obwohl die Inflation in der Eurozone mit 8,6% viel höher ist als in der Schweiz (3,4%). Das war nicht immer so: In den ersten zehn Jahren nach Einführung galt der Euro noch als Hartwährung, mit einer EZB-Politik im Rücken, die nur auf Preisstabilität ausgerichtet war. Im Aufschwung ab 2005, als niemand Bedarf für sichere Häfen hatte, stieg der Euro auf über 1.67 Fr./€. Der grosse Fall kam erst mit der Eurostaatsschuldenkrise ab 2010, als verunsicherte Eurosparer in den Franken flüchteten. Im Herbst 2011 sah sich die SNB gezwungen, einen Mindestkurs von 1.20 Fr./€ festzulegen. Er wurde aber 2015 aufgehoben, als der Druck wegen der ­expansiven EZB-Geldpolitik zu gross wurde.