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Gelesen

Irgendwo zwischen dem Leiterlispiel und Schach befindet sich Poker. Eine Mischung aus Glücksspiel und Können. Darin sieht Maria Konnikova eine Parallele zum Leben, vor allem bei der Variante «Texas hold’em» im Turniermodus. Dort erhält jeder Spieler zwei Karten, die mit den fünf Karten von der Tischmitte ergänzt eine Hand bilden. Hat jemand keine Chips mehr, fliegt er aus dem Turnier. In «The Biggest Bluff» erzählt Konnikova, wie sie, ohne davor Poker gespielt zu haben, in einem Jahr in Las Vegas am Hauptturnier der World Series of Poker teilnehmen will. Die Harvard-Absolventin, die einen Doktor der Psychologie hat, hat vor the «The Biggest Bluff» Bücher geschrieben über Entscheidungsfindung und unseren Hang, getäuscht zu werden.

In ihrem jüngsten Werk will sie die Theorie beim Poker in die Praxis umsetzen. Dabei hilft ihr der Pokerspieler Mark Seidel, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Vordergrund ist dabei aber weniger, welche Karten die besten sind (ein Glossar hilft bei den ganzen Begrifflichkeiten). Sondern unter anderem, wie wir uns beim Spiel und im Leben bei Entscheidungen im Weg stehen, wie eine erfolgreiche Strategie aussieht, wie wir uns nicht in die Karten blicken lassen und dass eine erfolgreiche Strategie nicht transparent sein darf.

Wie bei jeder guten Heldengeschichte erfährt die 37-jährige Russin, die mit ihrem Mann in Brooklyn lebt, immer wieder Rückschläge, muss ihren Zeitplan anpassen und überschätzt sich und ihre Fähigkeiten das eine oder andere Mal. Am Ende gibt es ein Happy End, wenn auch nicht ganz so wie geplant. Damit könnte die Geschichte dann auch zu Ende sein. Für Konnikova geht es aber darum, herauszufinden, ob sie nur Glück hatte, oder ob sie auch etwas gelernt hat, denn der grösste Bluff ist die Überzeugung, dass man mit Können alles erreichen kann. Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Ein Interesse an Poker ist zwar hilfreich, aber nicht notwendig. Denn die Autorin schafft es immer wieder, die Brücke vom Spiel ins reale Leben zu schlagen.