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Maserati 5000 GT

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Es waren gute Zeiten, damals, als man als Schah von Persien noch zu Maserati schreiten konnte und dort dann die ­Bestellung für ein komplett neues Automobil aufgab. Reza Pahlavi, nicht unbedingt über jeden menschenrechtlichen Zweifel erhaben, hatte eine Vorliebe für schnelle, italienische Fahrzeuge, und es gelüstete ihn nach einem Maserati 3500 GT, allerdings mit dem Motor aus dem grossartigen, bärenstarken Rennwagen 450S.

Er muss etwas Kleingeld liegen gelassen haben, denn man kam in Modena seinem Wunsch umgehend nach, verstärkte den Rahmen des 3500 GT, montierte den 340 PS starken 4,9-Liter-Achtzylinder mit Doppelzündung. Fertig war der Maserati 5000 GT. Er hätte ein Einzelstück bleiben sollen, doch nachdem die Medien über das Fahrzeug berichtet hatten, gingen gleich mehrere Bestellungen ein.

Ein Wagen auf Bestellung

Ab 1959 baute Maserati den 5000 GT in kleiner Serie, immer nur auf Bestellung. Der Wagen des Schah hatte einen Aufbau von Touring, mit dem von Carlo Bianchi Anderloni gezeichneten Entwurf wurden drei weitere Exemplare ausgestattet, die sich alle in Kleinigkeiten unterschieden. Von Allemano kamen insgesamt 22 Exemplare, von Frua vier, dann gab es noch Einzelstücke von Bertone, Ghia, Monterosa und sogar Pininfarina.

Ab 1960 wurde eine etwas zivilisiertere Version des Achtzylinders eingebaut: 4941 ccm statt 4937, 325 PS statt 340, ab 1961 auf Wunsch eine Benzineinspritzung von Lucas; der letzte 5000 GT mit Frua-Karos­serie hatte dann den 4,7-Liter-Achtzylinder. Zu den Besitzern von 5000 GT gehörte neben dem Schah von Persien auch Aga Khan, Fernandino Innocenti, Gianni Agnelli, der Schauspieler Stuart Granger, der damalige mexikanische Staatspräsident Adolfo Lopez Mateos.

Und dann das Einzelstück mit der Chassisnummer 103.112, ein Entwurf von Giovanni Michelotti für den US-Playboy, Segler, Rennfahrer und Auto-Konstrukteur Briggs Cunnigham. Cunningham verlangte es nach einem Gran Turismo, der an den 450 S erinnerte, und Michelotti versuchte sich mit Rundungen und Aerodynamik. Da ging er sogar so weit, dass er den Wagen in den Windtunnel der Università degli Studi di Torino stellte.

Mehr Maserati als andere

Der Amerikaner fuhr das Auto vor dem Kauf Probe, raste nach Monza und schickte das Geld an Michelotti. Cunningham besuchte mit dem Maserati zu vielen europäischen Rennen. 1968 kam der ­Wagen in die USA, 1988 nach Polen zu ­Alfredo Brener, der mehr Maserati 5000 GT besessen haben soll als sonst jemand.

Nun, ob der Michelotti-Maserati schön ist, das liegt im Auge des Betrachters. Schnell ist er auf jeden Fall, die weniger als 1,5 Tonnen schweren 5000 GT sollen die 250 km/h locker schaffen mit Starrachse und Scheibenbremsen hinten erst ab 1963. Der Cunningham-Michelotti-Maserati wurde im August von RM Sotheby’s in Monterey versteigert. Der Zuschlag erfolgte bei 1 Mio. $.