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Vetropack-Bau in Italien verzögert sich - "Marginaler Effekt" auf Kosten

(Meldung vom Vorabend überarbeitet und ergänzt um Stellungnahme von Vetropack-CFO David Zak)

Bülach (awp) - Der Glasverpackungshersteller Vetropack muss einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen. Der Bau eines neuen Werks in Italien verzögert sich wegen fehlenden Baumaterials und langsamen behördlichen Verfahren. Zudem wird die Anlage nahe Mailand Vetropack teurer zu stehen kommen als erwartet.

Die Inbetriebnahme des neuen Werks nahe Mailand wird sich voraussichtlich auf das zweite Quartal 2023 verschieben, teilte Vetropack am Mittwochabend mit. Zudem werde das Budget auf über 400 Millionen ansteigen.

Zuletzt im Oktober 2021 sprach Konzernchef Johann Reiter noch von 300 Millionen. Und in einem frühen Stadium des Projekts hatte Vetropack noch mit 200 Millionen gerechnet.

Nur marginaler Effekt auf Kosten

Finanzchef David Zak spricht nun aber auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP von einem "sehr marginalen" Effekt auf die Kosten. Diese lägen rund 15 Prozent über den letzten eigenen Erwartungen. Aussagekräftige Prognosen zu den finanziellen Auswirkungen hält der CFO zum jetzigen Zeitpunkt allerdings für nicht möglich.

Laut eigenen Angaben kämpft Vetropack aber nicht nur mit Problemen in der Lieferkette. Auch die enorm steigenden Rohstoff- und Energiepreise verursachten Mehrkosten. Die Finanzierung des Projekts sei aber "in jedem Fall" gesichert.

Mehrkosten wieder einspielen

Zudem zeigte sich CEO Reiter in der Mitteilung vom Mittwoch "überzeugt, dass wir die Mehrkosten mittelfristig durch das neue Werk wieder einspielen." Die Fabrik soll das nur wenige Kilometer entfernte alte Werk ersetzen und dem Unternehmen Wachstumsmöglichkeiten im italienischen und den angrenzenden Märkten eröffnen.

Der Verpackungshersteller betreibt insgesamt neun Glaswerke in ganz Europa. Das grösste Werk von Vetropack in Gostemel bei Kiew ist seit März ausser Betrieb, nachdem es bei Kampfhandlungen schwer beschädigt wurde - was den Umsatz der Gruppe in diesem Jahr um 10 Prozent drücken dürfte.

ra/jl