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Georg Fischer wächst stärker und profitabler als erwartet

(Zusammenfassung)

Zürich (awp) - Bei Georg Fischer brummt das Geschäft. Der Konzern hat sich im ersten Semester sowohl auf Umsatz- als auch Gewinnebene besser geschlagen als erwartet. Ausserdem wurden die Prognosen für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr leicht nach oben revidiert, was sich insgesamt mit einem satten Sprung der Aktie ausbezahlt.

Trotz des zunehmend volatilen Marktumfelds habe das Geschäft im ersten Halbjahr weiterhin ein starkes Wachstum aufgewiesen, teilte der Industriekonzern GF am Mittwoch mit. Diese erfreuliche Entwicklung habe die Auswirkungen der Covid-Lockdowns in China, von denen mehrere Produktionsstandorte betroffen gewesen seien, gemildert.

Der Umsatz erreichte 1,97 Milliarden Franken. Werden die negativen Währungseinflüsse in Höhe von 51 Millionen Franken ausgeklammert, ergab sich ein organisches Plus von über 11 Prozent, wobei dazu auch die höheren Verkaufspreise mithalfen. Der Bestellungseingang wuchs ähnlich stark und kam bei 2,21 Milliarden auf einem neuen Rekordniveau zu liegen.

Europa und USA fangen China-Schwäche auf

Begünstigt wurde das Wachstum in allen drei Divisionen durch den starken US-amerikanischen und den europäischen Markt, was die Schwäche von China wegen der verschiedenen Covid-Massnahmen mehr als wett machte. Von den drei Division wuchsen die grösste, Piping Systems, und die kleinste, die Maschinenbausparte, kräftig, wogegen der Umsatz in der Leichtmetallgiesserei-Division Casting Solutions absolut gesehen leicht zurückging.

Der Gewinn verbesserte sich ebenfalls deutlich. So legte der operative Gewinn (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr um über ein Viertel auf 179 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent. Der Reingewinn erhöhte sich gleichzeitig um gut 15 Prozent auf 125 Millionen.

Für das Gesamtjahr 2022 bleibe der finanzielle Ausblick unverändert, hiess es weiter, trotz der bestehenden geopolitischen und makroökonomischen Spannungen wie der hohen Inflation und Unterbrüchen in den Lieferketten. Unter der Annahme, dass sich diese Herausforderungen abschwächen und keine weiteren unvorhergesehenen Umstände eintreten, seien weitere Fortschritte bei der Erreichung der strategischen Ziele 2025 in Bezug auf Umsatz und Gewinn zu erwarten.

Umsatzprognose erhöht

CEO Andreas Müller präzisierte indes auf Nachfrage die Vorhersage für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr und passte dabei die bisherige Prognose nach oben an: Neu erwartet er ein Umsatzplus im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Im März ging er noch von einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.

Ausserdem äusserte er sich zu einer möglichen Energiekrise im kommenden Winter. Sollte die Stromzufuhr gekappt werden, hätte das bei Georg Fischer wie bei den meisten anderen Industriefirmen Folgen, so Müller. Gas spiele indes bei der Versorgung der Fabriken nur eine untergeordnete Rolle. "Wir bereiten an unseren diversen Standorten verschiedene Szenarien für einen möglichen Energiemangel vor."

An der Börse sorgten die über Erwarten starken Zahlen bei der GF-Aktien für ein Kursplus von rund 7 Prozent (12.30 Uhr).

cf/rw