Zürich (awp) - Die PS von Schindler geben am Freitag stark nach. Analysten hatten zwar bereits mit einer Abnahme der Wachstumsdynamik gerechnet. Nun schloss der Lift- und Rolltreppenbauer das erste Halbjahr 2022 aber nochmals schlechter ab als zuvor erwartet.
Um 9.15 Uhr verlieren die Schindler-Papiere 3,3 Prozent auf 176,25 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) büsst gleichzeitig 0,4 Prozent ein.
Die Zahlen des ersten Semesters 2022 sind schlechter ausgefallen als von den Analysten erwartet. Bei Berenberg spricht man gar von einem "hässlichen" zweiten Quartal. Auch die Prognose für das Gesamtjahr zeuge von wenig Optimismus, heisst es von Experten.
Nach der Gewinnwarnung des Schindler-Konkurrenten Kone sei die schwächer als erwartet ausgefallene Entwicklung in China keine Überraschung, so der Analyst der ZKB. Der Umsatz sowie das adjustierte EBIT gaben bei Schindler aber weniger nach als beim finnischen Liftbauer.
Die Umsatzprognose für 2022 hat Schindler auf -2 bis +2 Prozent in Lokalwährung gesenkt (zuvor: +1 bis +6%), was die Analysten für angemessen halten. Zudem scheine die Gewinnprognose von 620 bis 660 Millionen Franken machbar, da China wieder ans Netz gehe und die Preisgestaltung mehr Einfluss haben werde.
Wegen des starken Margendrucks aufgrund von Kosteninflation und Lieferkettenprobleme sowie der Prognose hinter den Erwartungen, haben die Experten die zunächst negative Reaktion des Aktienkurses bereits erwartet. Dabei dürften sich aber die Kommentare des Managements in der heutigen Telefonkonferenz als entscheidend für den weiteren Verlauf des Kurses erweisen, heisst es bei der UBS.
Ab 2023 ist aufgrund der starken Marktstellung im Neuanlagen- und Servicegeschäft sowie aufgrund wirksam werdender Preiserhöhungen mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung zu rechnen, meint der Experte der ZKB. Im ersten Semester seien die Preise für Neuanlagen im EMEA-Raum sowie in Nord- und Südamerika im Jahresvergleich gestiegen, während sie in China schwächer ausfielen.
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