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Montana Aerospace wächst im ersten Halbjahr rasant

Reinach (awp) - Der Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace hat im ersten Semester 2022 kräftig zugelegt. So nahmen die Verkäufe unter anderem dank der Erholung in der Luftfahrtindustrie deutlich zu. Der operative Gewinn erhöhte sich dank der besseren Auslastung ebenfalls markant.

Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um über 60 Prozent auf 578,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Man habe dabei insbesondere von der starken Position im Segment "Aerostructures" profitiert. Das Umsatzniveau liegt damit gar deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau.

Der Umsatz mit der Luftfahrtindustrie hat sich denn auch auf 257,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Markt für den Flugzeugbau befindet sich nach dem Einbruch wegen der Corona-Pandemie auf Erholungskurs. Beide grossen Produzenten Airbus und Boeing stellen mittlerweile wieder mehr Flugzeuge her.

Der Bereich E-Mobility legte auf 94,6 Millionen Euro mit einem Plus von über 70 Prozent ebenfalls massiv zu. Das Wachstum im Bereich Energie war mit über 20 Prozent auf 227,4 Millionen etwas moderater aber ebenfalls hoch. E-Mobility wurde dabei vom Hochfahren eines dritten Werks gestützt, der Markt Energy von der hohen Nachfrage nach Infrastrukturprojekten.

Die bessere Auslastung der Werke schlägt sich auch in einem höheren operativen Gewinn nieder. So legte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBITDA) um 50 Prozent auf 33,9 Millionen Euro zu. Diese Erhöhung sei im Wesentlichen auf die Verbesserung der Produktionsleistung (Umsatz plus Veränderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen) zurückzuführen. Einerseits seien Marktanteile gewonnen worden, andererseits hätten die höheren Volumina der Flugzeugbauer geholfen.

Reinergebnis bleibt negativ

Auf Stufe Reinergebnis erhöhte sich der Verlust leicht auf 26,5 Millionen Euro. Dieser Verlust ist auf einmalige Kosten im Zusammenhang mit dem Mitarbeiter-Optionsprogramm, Rechtskosten sowie Fusions- und Übernahmekosten sowie Post-Merger-Integrationskosten im Zusammenhang mit der übernommenen ASCO-Gruppe zurückzuführen.

Bekanntlich hat das Unternehmen wegen der Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten noch einen hohen Abschreibungsbedarf. Diese beliefen sich im ersten Semester auf 46,6 Millionen Euro.

Umsatzprognose erhöht

Für das Gesamtjahr 2022 hält das Unternehmen an der zuletzt im Juni von den neuen Co-Chefs Kai Arndt und Michael Pistauer bestätigten Gewinnprognose für das Gesamtjahr fest, wogegen die Umsatzprognose leicht erhöht wird. Demnach sollen die Verkäufe auf etwa 1,16 Milliarden Euro ansteigen, bisher wurden lediglich 1,1 Milliarden in Aussicht gestellt. Man sei derzeit in der Lage, von der allgemeinen Marktstärke zu profitieren, heisst es dazu. Mit Blick auf den operativen Gewinn (ber. EBITDA) wird weiterhin ein hoher zweistelliger Millionenbetrag in Euro angepeilt.

Als Herausforderungen bezeichnet das Unternehmen die steigenden Energiekosten, die Lieferkettenprobleme sowie der Konkurrenzkampf um Arbeitskräfte.

cf/rw