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Arbonia mit mehr Umsatz und deutlich weniger Gewinn im ersten Halbjahr

Arbon TG (awp) - Der Bauzulieferer Arbonia ist im ersten Halbjahr zwar weitergewachsen, hat aber einen Gewinneinbruch erlitten. Grund für den Gewinnrückgang sind höhere Kosten und die Aufwertung des Schweizer Frankens.

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 7,2 Prozent auf 630,9 Millionen Franken, wie das Ostschweizer Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank dagegen um 22,4 Prozent auf 52,4 Millionen Franken.

"Im Zuge der Coronapandemie und der russischen Invasion in der Ukraine kam es zu erheblichen Steigerungen bei Rohmaterial- und zusätzlich zu stark ansteigenden Energiepreisen sowie zu Problemen bei den Lieferketten, welchen auch die Arbonia ausgesetzt war", teilte das Unternehmen mit. Alleine die Materialpreissteigerungen hätten rund 68 Millionen Franken gekostet, hiess es.

Einen negativen Einfluss hatte dabei unter anderem auch die Stärke des Schweizer Frankens, der sich gegenüber fast allen für die Arbonia relevanten Währungen um einen hohen einstelligen Prozentsatz aufwertete, wie das Unternehmen schrieb. Damit seien die im Ausland erzielten Ergebnisse in Schweizer Franken umgerechnet tiefer ausgefallen als budgetiert. Die EBITDA-Marge schmolz auf 8,3 Prozent von 11,5 Prozent im Vorjahr.

Gewinnerwartungen verfehlt

Der Betriebsgewinn EBIT halbierte sich beinahe auf 17,8 Millionen Franken von 34,9 Millionen im Vorjahressemester. Unter dem Strich sackte der Reingewinn auf 11,7 Millionen Franken ab. Das ist nur noch etwa halb so viel wie im Vorjahr.

Damit hat Arbonia die Erwartungen der Analysten beim Umsatz leicht übertroffen, bei den Gewinnzahlen deutlich verfehlt.

Zweites Halbjahr wird besser

In den nächsten Monaten soll es wieder aufwärts gehen: "Arbonia geht von einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und auch zweiten Halbjahr 2021 aus", schrieb das Unternehmen.

"Dadurch, dass die Arbonia im Unterschied zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2022 wieder ein ausreichendes Lager an Fertigprodukten für das zweite Halbjahr 2022 aufbauen konnte und die Fachhändler ihre Lager weitgehend abgebaut haben, wird auf Nachfrageseite ein deutlich besseres zweites Halbjahr 2022 erwartet", hiess es.

Gleichzeitig würden die Preiserhöhungen zur Kompensation der Materialpreissteigerungen im zweiten Halbjahr vollumfänglich greifen. Zudem zeichne sich an den Rohstoffmärkten eine Stabilisierung der hohen Preise ab.

Fürs ganze Geschäftsjahr 2022 erwartet der Konzern wie bisher eine Umsatzsteigerung von über 5 Prozent. "Gleichzeitig wird eine EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 10 bis 11 Prozent erwartet - dies im Vergleich zu 10,8 bis 11,2 Prozent implizierte EBITDA-Marge auf Basis der im März 2022 kommunizierten EBITDA-Spanne von 145 bis 150 Millionen Franken", schrieb der Konzern.

jb/rw