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Valartis steigert Halbjahresergebnis dank Wechselkursgewinnen

Freiburg (awp) - Die Finanzgruppe Valartis hat im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung erzielt. Grund dafür war die starke Aufwertung des Rubels. Doch für die Zukunft sieht die Gruppe angesichts des Ukrainekrieges neue Herausforderungen auf sich zukommen.

Der Nettogewinn stieg in den ersten sechs Monaten 2022 deutlich auf 17,8 Millionen Franken nach lediglihch 4,8 Millionen im Vorjahr, wie Valartis am Donnerstag mitteilte. Vor rund drei Wochen hatte die Gesellschaft bereits einen Gewinn von 16 bis 18 Millionen in Aussicht gestellt.

Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Stärkung des Rubelkurses gegenüber dem Schweizer Franken zurückzuführen. Gemäss Aussagen vom März macht das Engagement der Gruppe in Russland etwa 30 Prozent der Konzernbilanz aus, indem Valartis 63 Prozent an der ENR Russia Invest hält.

Der russische Rubel hat im Mai und Juni deutlich zugelegt. Die herben Verluste, die der Rubel nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erlitten hat, sind mittlerweile mehr als wettgemacht. Angesichts von Sanktionen und Kapitalverkehrskontrollen ist der Wechselkurs aber wenig aussagekräftig. Gestützt wird der Wechselkurs zudem von der von Russland vorgeschriebenen neuen Zahlungsweise für Gaslieferungen. Somit erreichte alleine das Finanzergebnis 13,7 Millionen Franken, nach 4,0 Millionen im Halbjahr 2021.

Schutz der Investitionen im Vordergrund

Der Geschäftsertrag stieg ebenfalls deutlich an, er verdoppelte sich fast auf 11,1 Millionen Franken. Das Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften erhöhte sich von 0,8 Millionen auf 6,1 Millionen Franken. Der Geschäftsaufwand sank derweil um 2,8 Prozent.

Auf der anderen Seite resultierte in der Position "Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste" ein Minus von 2,7 Millionen Franken. Dies sei hauptsächlich auf eine Wertminderung von 1,7 Millionen Franken auf der Investitionsliegenschaft Petrovsky Fort Business Centre zurückzuführen, so Valartis.

Für die Zukunft zeigt sich Valartis vorsichtig: Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen stellten das operative Umfeld in Russland vor neue Herausforderungen, heisst es. Dies gelte insbesondere in Bezug auf Importe und Exporte, Währungsumrechnungen und Kapitalkontrollen.

Beim Ausblick hält sich die Gruppe entsprechend vage. Im März hatte es noch geheissen, dass für 2022 ein Gewinn zwischen 5 und 6 Millionen Franken erwartet werde. Nun schreibt Valartis, angesichts des veränderten Umfeldes in Russland wolle sich die Gruppe darauf konzentrieren, den Wert ihrer Investitionen zu schützen. Zudem stünden Private Equity, Immobilien-Projektmanagement und Finanzdienstleistungen im Zentrum für 2022. Wo nötig, werde die Gruppenstruktur angepasst, um auf externe Marktentwicklungen zu reagieren.

ys/tt/uh