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SFS wächst im ersten Semester dank Hoffmann-Übernahme kräftig

Heerbrugg (awp) - Der Metallverarbeiter SFS hat im ersten Halbjahr 2022 markant mehr Umsatz erzielt. Dafür ist sowohl die Übernahme der deutschen Hoffmann verantwortlich als auch eine gute Nachfrage. Wegen der verwässernden Wirkung dieser Akquisition und der Kostensteigerung hielt die Gewinnentwicklung indes nicht Schritt.

Der Umsatz erhöhte sich um knapp 28 Prozent auf 1,22 Milliarden Franken, wie das in der Komponentenfertigung und im Baubedarfshandel tätige Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Akquisition von Hoffmann steuerte dazu knapp 20 Prozent bei und das organische Wachstum knapp 10 Prozent. Hinzu kam noch ein leicht negativer Währungseffekt.

Die Nachfrage sei in den meisten Endmärkten und Regionen auf einem hohem Niveau verblieben, heisst es zum Geschäftsverlauf. Zusätzlich zur weiterhin angespannten Versorgungslage mit Halbleitermaterialien habe indes der Krieg in der Ukraine die Verfügbarkeit weiterer relevanter Produktgruppen in der Automobilindustrie vermindert. Deswegen hätten sich die Produktabrufe der Kunden mit der Zeit reduziert, was wiederum das Ergebnis der Divisionen Automotive und Riveting beeinflusst habe.

Alle drei Hauptsegmente von SFS haben trotzdem mehr umgesetzt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Am stärksten war das Wachstum im Segment Distribution & Logistics, wo sich der Umsatz dank der Integration von Hoffmann mehr als verdoppelt hat.

Gewinn geht leicht zurück

Auf Gewinnebene stagnierte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr praktisch. Der operative Gewinn (EBIT) reduzierte sich leicht um 0,7 Prozent auf 162,9 Millionen Franken und die entsprechende Marge deutlicher um 3,8 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent. Die Profitabilität sei dabei von der insgesamt uneinheitlichen Kapazitätsauslastung sowie von der hohen Inflation negativ beeinflusst worden.

Ausserdem ist im operativen Ergebnis ein negativer Akquisitionseffekt in der Höhe von 16,6 Millionen Franken enthalten. Diesen ausgeklammert lag der so genannte "normalisierte" EBIT bei 179,5 Millionen und die dazu gehörende Marge bei 14,7 Prozent.

Der Reingewinn sank gleichzeitig um knapp 2 Prozent auf 131,5 Millionen. Die Erwartungen der Analysten wurden auf Stufe Umsatz übertroffen, während der Gewinn in etwa den Schätzungen entsprach.

Verlangsamung im H2 erwartet

Für das zweite Semester erwartet SFS wegen der geopolitischen Spannungen, einem drohenden Energiemangel in Europa, der anhaltenden Verwerfungen in den Lieferketten und fortwährender Beeinträchtigungen durch die Pandemie eine Verlangsamung der Geschäftsaktivitäten. Die hohe Inflation werde sich negativ auf Konsumenten und Lieferketten auswirken.

Dennoch wird der Ausblick vom März wie schon im Juni bestätigt. Demnach peilt SFS vor der Konsolidierung von Hoffmann ein Umsatzwachstum von 3 bis 6 Prozent an. Aus der Konsolidierung von Hoffmann wird für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzeffekt von 720 bis 770 Millionen Franken erwartet.

Für die gesamte Gruppe inklusive Hoffmann geht SFS wegen Mixverschiebungen durch die Akquisition von einer normalisierten EBIT-Marge im Bereich von 12 bis 15 Prozent aus.

Auch auf mittlere Frist setzt sich das Unternehmen ein Zielband für die EBIT-Marge von 12 bis 15 Prozent, während weiterhin ein Umsatzwachstum im Bereich von 3 bis 6 Prozent angestrebt wird.

cf/tv