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SHL erzielt im Halbjahr kleinen bereinigten Gewinn

Tel Aviv (awp) - Der israelische Telemedizin-Anbieter SHL hat im ersten Halbjahr währungsbereinigt deutlich mehr Umsatz gemacht. Die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr wird jedoch massiv zusammengestrichen.

Die erste Jahreshälfte 2022 sei von einer guten Dynamik und von Investitionen in neue Wachstumsinitiativen geprägt gewesen, was zu einer gut gefüllten Kundenpipeline auf dem deutschen und US-amerikanischen Markt geführt habe, schreibt SHL am Donnerstag.

Der Umsatz stieg zu konstanten Wechselkursen um mehr als die Hälfte auf 30,9 Millionen US-Dollar. Im israelischen Markt verdoppelte sich der Umsatz wegen der Konsolidierung der Mediton Group seit 1. September 2021, an welcher SHL eine Mehrheitsbeteiligung erworben hatte. Im deutschen Markt hingegen gingen die Umsätze zurück.

Positiver operativer Cashflow

Das bereinigte Betriebsergebnis EBITDA legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 3,5 Millionen Dollar zu. Dabei wurden aktienbasierte Vergütungen und ausserordentliche Aufwendungen herausgerechnet.

Unter dem Strich erzielte das an der Schweizer Börse SIX kotierte Unternehmen einen bereinigten Nettogewinn von 0,1 Millionen Dollar nach einem Verlust von 10,3 Millionen. Den Verlust im Vorjahr hatte SHL mit ausserordentlichen, nicht zahlungswirksamen Finanzaufwendungen für Aktienoptionen aus Kapitalerhöhungen begründet.

Der operative Cashflow stieg im ersten Semester 2022 auf 2,0 Millionen verglichen mit einem Minus von 0,7 Millionen in der ersten Hälfte des Jahres 2021. Die Bar-Reserven beliefen sich per 30. Juni 2022 auf 25,1 Millionen, ein Rückgang von 6,9 Millionen im Vergleich zu Ende Dezember.

Verzögerungen in Deutschland

Mit Blick nach vorne passt die Gruppe indes ihre Umsatzprognose für 2022 nach unten an: Neu geht sie von einem Wachstum von 20 Prozent aus nach zuvor 30 Prozent. Die operative Geschäftsentwicklung in Deutschland habe sich verzögert, hiess es zur Begründung.

"Weltweit gibt es einen zunehmenden Mangel an geschultem und erfahrenem medizinischem Personal, was zu einem erhöhten Bedarf an telemedizinischen Dienstleistungen und an Technologien führt, die sowohl aus der Ferne als auch von ungeschultem Personal oder von den Patienten selbst genutzt und bedient werden können", lässt sich CEO Erez Nachtomy in der Mitteilung zitieren. Daher gehe man davon aus, dass die Nutzung der Dienstleistungen und Produkte von SHL mehr denn je zunehmen werde.

ys/kw