Zürich (awp) - Die Aktien von Kühne+Nagel haben am Dienstag nach der Vorlage der Q3-Zahlen keine eindeutige Richtung eingeschlagen. Die Zahlen werden von Analysten unterschiedlich interpretiert.
Um 9.34 Uhr gewinnen die Kühne+Nagel-Papiere 1,8 Prozent auf 218,10 Franken und notieren damit auf Tageshoch. Der Verlauf im bisherigen Handel war allerdings sehr volatil, zeitweise hatte das Papier fast 3 Prozent eingebüsst. Der Gesamtmarkt SPI notiert aktuell 0,49 Prozent im Plus.
Das Transportunternehmen aus Schindellegi erzielte zwar das beste Neunmonatsergebnis in der Firmengeschichte. Im dritten Quartal habe es nun aber klare Anzeichen für eine Normalisierung der Lage gegeben, lautet der Tenor der ersten Analystenkommentaren. Margen, wie sie in den letzten Quartalen gesehen wurden, seien daher in Zukunft eher nicht mehr zu erwarten. Dies allerdings sei im Aktienkurs, der seit Anfang Jahr mehr als ein Viertel nachgegeben hat, auch eingepreist.
"Die Verschlechterung der globalen wirtschaftlichen Bedingungen und etwas nachlassende Spannungen in der Lieferkette spiegeln sich wie erwartet in einer Normalisierung der Margen und der Rentabilität wider", heisst es etwa bei Vontobel.
Keine Einigkeit gibt es bei den Analysten darüber, ob die Erwartungen im dritten Quartal nun erfüllt wurden oder nicht. Zum Teil ist von überraschend guten Zahlen die Rede, zum Teil von einer leichten Enttäuschung. Dies mag auch die volatile Kursentwicklung erklären.
Wie üblich fielen die Aussagen zum Schlussquartal wenig aussagekräftig aus. Das wiederum mache es nicht einfacher, die Geschäftsentwicklung aus dem dritten Quartal ins rechte Licht zu rücken, meinen einige Börsianer.
Der gute Ruf, welchen das Unternehmen bei manchen Analysten geniesst, leidet darunter nicht. "In so turbulenten Zeiten kann Kühne aus unserer Sicht die breite Aufstellung als Wettbewerbsvorteil weiter gut ausspielen und weiter Marktanteile gewinnen", ist etwa der Experte der ZKB überzeugt.
rw/tv