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Aktien Schweiz: SMI dreht ins Plus

Zürich (awp) - Der Schweizer Leitindex SMI hat am Tag 1 nach der Übernahme der CS durch die UBS die Verluste nach einem schwachen Start kontinuierlich abgebaut und ins Plus gedreht. Auch die anderen wichtigen europäischen Indizes wie DAX, CAC 40 oder FTSE haben den morgendlichen Einbruch überwunden und tendieren nun allesamt im positiven Bereich. Inzwischen hat auch die Wall Street eröffnet. Während der Dow Jones Index mit Gewinnen in den Handel gestartet ist, verzeichnet die technologielastige Nasdaq leichte Verluste.

Die Börsianer gewinnen der grössten Bankenfusion seit der Finanzkrise 2008 nach näherer Betrachtung offenbar doch viel Positives ab. "Während sich durch die Transaktion das Risikoprofil für die UBS erhöht, dürften die potenziellen Vorteile überwiegen", heisst es dazu etwa in einem Kommentar der ZKB. Entscheidend sei nun, dass das Vertrauen wieder hergestellt werde. Viele Börsianer gehen mit der Regierung einig, dass die anderen Lösungen, die im Vorfeld der Übernahme diskutiert wurden - etwa eine staatliche Übernahme oder der Verkauf einzelner Geschäftsteile - volkswirtschaftlich ein deutlich grösseres Risiko dargestellt hätte als die nun kreierte "Monsterbank". Mit zunehmender Beruhigung richtet sich der Blick nun wieder verstärkt auf das Fed, welches am Mittwoch das weitere Vorgehen in Sachen Zinsen bekanntgeben wird.

Der SMI, der zunächst bis auf das neue Jahrestief auf 10'396 Punkte gefallen ist, drehte kurz nach dem Mittag ins Plus und notiert gegen 15 Uhr 0,23 Prozent höher auf 10'637,81 Zählern - nur leicht unter Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,38 Prozent auf 1681,07 und der breite SPI 0,13 Prozent auf 13'923,81 Zähler. Im SLI legen 22 Titel zu.

Nach wie vor stehen die Titel der Credit Suisse deutlich tiefer, haben jedoch die Verluste von teils über einem Drittel inzwischen deutlich eingegrenzt. Zuletzt werden sie zu einem Preis von 0,9212 gehandelt (-50,5%). Gemäss den am Wochenende ausgehandelten Konditionen bekommen CS-Aktionäre eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien. Das entsprach zum UBS-Schlusskurs vom Freitag (17,11 Fr.) rund 76 Rappen je CS-Titel.

Die Papiere der Käuferin UBS (+5,6%), die am Morgen noch unter starkem Verkaufsdruck gelitten hatten, drehten ins Plus und sind inzwischen stark gefragt. Am Aktienmarkt geben sich viele Börsianer erleichtert über die angekündigte Übernahme. "Der Fusionskrimi hat ein Happy End", kommentierte ein Marktteilnehmer.

Noch stärkere Gewinne verzeichnen jedoch Julius Bär (+8,2%). Sie profitieren laut Händlern von der jüngsten Entwicklung. Denn viele Anleger hätten ihr Geld aus Diversifikations- und Sicherheitsüberlegungen bei beiden Grossbanken angelegt. Und nun, da eine davon wegfalle, ergäben sich dafür Chancen für die drittgrösste börsenkotierte Bank.

Inzwischen haben noch weitere Finanztitel, die am Morgen noch unter Verkaufsdruck standen, ins Plus gedreht, so etwa Zurich (+2,0%), Partners Group (+1,7%), Swiss Re und Swiss Life (beide +0,8%).

Verkauft werden hingegen inzwischen vermehrt die beiden Schwergewichte Roche (-0,3%) und Nestlé (-1,0%), die am Vormittag noch gefragt waren oder zumindest unterdurchschnittlich stark abgaben. Novartis tendieren hingegen mit 0,4 Prozent nach wie vor im Plus.

tv/rw