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Viele Finanzinstitute erhöhen Zinsen nach SNB-Entscheid

(ergänzt mit weiteren Banken, u.a. CS, UBS, Raiffeisen, Valiant, ZKB)

Zürich (awp) - Die Zinsen auf den Sparkonten steigen weiter. Kurz nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins am Donnerstag um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöht hat, haben bereits viele Finanzinstitute Zinserhöhungen auf ihren Konten angekündigt.

Die Postfinance etwa hebt Zinssätze auf Spar- und Vorsorgekonten per 1. Mai an. Konkret gibt es auf den Sparkonten neu 0,7 Prozent bis 50'000 Franken. Zuvor waren es 0,4 Prozent bis 25'000 Franken. Somit erhöhe die Postfinance auch die Verzinsungslimite für Sparkonten, wie das Finanzinstitut der Post kurz nach dem SNB-Entscheid mitteilte. Man prüfe zudem weitere Erhöhungen, sollte der Leitzins erneut steigen.

Auch die Grossbank Credit Suisse reagiert auf den SNB-Entscheid. Sie erhöht die Zinsen auf dem CSX Platinum Sparkonto laut Mitteilung per kommenden Montag (27.3.) auf 1,5 Prozent. Dies gelte bis zu einer Limite von 250'000 Franken, darüber seien es 0,5 Prozent. Ab 500'000 wird dann kein Zins mehr bezahlt. Wenig konkret gab sich derweil die UBS. Sie prüfe die Auswirkungen der Zinssatzanpassung, teilte sie in einem Statement mit.

Die Raiffeisen-Gruppe ihrerseits habe bereits im Februar 2023 entschieden, ihre Zinsempfehlungen für Sparkonten per Anfang April zu erhöhen, wie sie auf Anfrage schreibt. Bei Privatkunden etwa empfiehlt die Zentrale den Raiffeisenbanken ab dem 1. April 2023, Beträge bis 100'000 Franken auf Mitgliedersparkonten mit 0,5 Prozent, Beträge ab 100'000 Franken auf Mitglieder- und sonstigen Sparkonten mit 0,25 Prozent zu verzinsen. Die Raiffeisenbanken seien aber autonom und frei in der Ausgestaltung ihrer Konditionen.

Auch kleinere Banken

Auch die Zuger Kantonalbank hat unmittelbar reagiert und erhöht die Zinsen auf Spar- und Vorsorgekonten per Mai 2023. Die Kundschaft erhält neu auf dem Sparkonto "plus" und dem Vorsorgekonto "Sparen 3" bis 100'000 Franken einen Zins von 0,90 Prozent. Aufwärts geht es auch bei der Graubündner Kantonalbank (GKB). Die Zinssätze für langfristige Sparguthaben ab April betragen laut Mitteilung neu bis zu 1 Prozent. Die ZKB als grösste Schweizer Kantonalbank wartet derweil vorerst mal ab. Man beobachte den Markt genau und werde kommunizieren, sobald Anpassungen geplant seien, teilte sie mit.

Bei der Bank Valiant heisst es, dass sie auf den SNB-Zinsschritt "umgehend" reagiere und die Zinsen auf ihrem Sparsortiment bereits zum vierten Mal erhöhe. Die SNB hat bekanntlich seit Juni vier Zinsschritte getätigt und ihren Leitzins in dieser Zeit von -0,75 auf jetzt +1,5 Prozent erhöht. Wer bei Valiant Neugeld auf das Sparkonto Plus transferiert, erhält nun laut den Angaben genau diesen Zinssatz. 

Die Bank WIR lanciert sogar ein neues Sparprodukt ("Sparkonto plus"). Dieses biete eine Verzinsung von 1,8 Prozent, heisst es in einer Mitteilung. Die Basler Genossenschaftsbank erhöht zudem auch die Verzinsung aller anderen Spar- und Vorsorgeangebote schrittweise ab April.

sta/uh/tp