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Aktien Schweiz: Aufwärtstrend hält an - SMI vor Quartalsgewinn

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert auch am Freitag fester und setzt damit den Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort. Die Sorgen über die jüngsten Banken-Turbulenzen und wegen der Zins-Unsicherheiten hätten sich wieder gelegt, heisst es am Markt. Die Stimmung sei wieder merklich aufgehellter. "Das Gröbste scheint überstanden zu sein", meint ein Händler. Daher müsse auch nicht unbedingt mit Gewinnmitnahmen zum Quartalsende gerechnet werden. Aber vor den Inflationszahlen aus dem Euroland und den USA verhielten sich die Anleger vorsichtig und daher sei das Geschäft bisher recht ruhig verlaufen. Nach der Nachricht, dass die Inflation in Euroland im März wie erwartet gesunken ist, zogen die Kurse noch etwas weiter an.

Nun stehen die PCE-Daten aus den USA im Fokus, dem von der US-Notenbank vielbeachteten Inflationsindikator. Davon erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise über die mögliche künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sollten die Zahlen negativ überraschen, könnten die nun aufgekeimten Zinssenkungsspekulationen rasch wieder weichen. "Und mit jeder weiteren Zinserhöhung steigt auch das Risiko im Bankensektor und auch für die Konjunktur", meint ein eher vorsichtiger Marktteilnehmer, der daher auch dazu rät, die Portfolios abzusichern. Doch wenigstens für den Moment scheint der Börsenhimmel wieder blau zu sein und einer positiven Wochenbilanz nicht entgegenzustehen. Zudem dürfte auch das erste Quartal mit einem Gewinn - von rund drei Prozent - abschliessen. Das ist weit mehr, als sich mancher Marktteilnehmer angesichts der Bankenkrise erhofft haben dürfte.

Der SMI notiert um 11.25 Uhr 0,63 Prozent höher auf 11'101,76 Punkten. Noch vor zehn Tagen markierte der Leitindex mit knapp 10'400 Zählern den tiefsten Stand im laufenden Jahr. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,59 Prozent auf 1752,99 und der breite SPI um 0,58 Prozent auf 14'526,18 Zähler. Im SLI stehen 25 Gewinnern fünf Verlierer gegenüber.

Angeführt werden die Gewinner von Aktien aus den verschiedensten Sektoren. So stehen die PS des Industriekonzerns Schindler (+2,5%) vor den Anteilen von Swisscom (+1,4%) und des Elektrotechnikriesen ABB (+1,4%). Es folgen die Technologietitel Logitech (+1,2%) und VAT (+1,3%). Die Spitze im SLI wird von den defensiven Nestlé (+0,9%), Givaudan (+1,0%), Sonova (+0,9%) und Novartis (+0,9%) abgerundet.

Die beiden Grossbanken Credit Suisse (+0,7%) und UBS (+1,3%) setzen den seit einiger Zeit üblichen volatilen Kursverlauf fort und wechseln dabei auch immer wieder die Vorzeichen. Nach dem Anstieg in der aktuellen Woche könnten kurzfristig orientierte Marktteilnehmer wohl auch Gewinne einstreichen, sagen einige Marktteilnehmer. Andere würden nun kaufen, da sie der neuen "Superbank" eine rosige Zukunft zutrauen, meint ein Händler.

Den stärksten Abschlag verbuchen Temenos (-1,3%), dabei dürfte es sich aber um Gewinnmitnahmen handeln. Denn der Titel ist am Vortag mehr als sechs Prozent gestiegen. Der Softwarehersteller hatte berichtet, eine US-Inlandsbank als Kunden gewonnen zu haben. Temenos zählen zudem mit Straumann (+0,5%) und VAT zu den grössten Gewinnern im SLI im ersten Quartal. Diese drei Titel haben mehr als ein Viertel zugelegt. Dagegen weisen CS im SLI im ersten Quartal mit -70 Prozent vor Roche mit -10 und Logitech mit -9 Prozent den stärksten Verlust auf.

Schwächer notieren AMS Osram (-0,1%), Partners Group (-0,3%) und Alcon (-0,4%), was Händler ebenfalls mit Gewinnmitnahmen erklären. AMS Osram waren zuletzt kräftig gestiegen, nachdem sich Infineon und Micron positiv über die Aussichten ihrer Firmen geäussert hatten. Bei Alcon sorgten Aussagen am Kapitalmarktag für Auftrieb.

Auf den hinteren Rängen fallen Klingelnberg (+6,9%) positiv auf. Der Maschinenbauer erwartet für das per Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2022/23 neue Höchstwerte bei Umsatz und Auftragseingang. Implenia (+3,4%) profitierten von Anschlusskäufen. Der Kauf des Immobilienverwalters Wincasa werde weiter positiv aufgenommen.

pre/ra