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China will sich gegen Konjunkturschwäche stemmen

Ursprünglich hat Peking für dieses Jahr ein Wachstumsziel von etwa 5,5% ausgegeben.

(Reuters) China will die von Corona-Wellen und Immobilienkrise gebeutelte heimische Wirtschaft stützen. Dazu würden Investitionen in die Infrastruktur beschleunigt, wie der stellvertretende Generalsekretär der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Yang Yinkai, am Montag auf einer Pressekonferenz in Peking ankündigte. Die Zentralbank kündigte an, dies mit eigenen Massnahmen zu flankieren. Sie habe noch relativ viel Spielraum in der Geldpolitik, sagte der stellvertretende Notenbankchef Liu Guoqiang. So wolle man Banken dabei helfen, die Investitionen in Infrastrukturprojekte zu unterstützen. Sorge bereitet der Führung in Peking der schwächelnde Yuan-Kurs. Die Regierung werde den Aussenhandelsunternehmen deshalb bei der Absicherung von Wechselkursrisiken helfen, kündigte der stellvertretende Handelsminister Li Fei an.

Ursprünglich hat Peking für dieses Jahr ein Wachstumsziel von etwa 5,5% ausgegeben. Ökonomen halten das aber für kaum noch erreichbar. So haben die chinesischen Behörden zuletzt ihren Kampf gegen lokale Corona-Ausbrüche verschärft. Dadurch wurde die Liste der von Corona-Beschränkungen betroffenen chinesischen Grossstädte immer länger. Das Analysehaus Capital Economics zählte mehr als 40 Städte, die für ein Drittel der chinesischen Wirtschaftsleistung stehen. Ökonomen des Finanzhauses Nomura gehen in einer Analyse davon aus, dass Einschränkungen in der Volksrepublik noch mindestens bis März bestehen bleiben werden, wenn die jährliche Parlamentssitzung stattfindet.

Corona ist allerdings nicht das einzige Problem der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Sie hat auch mit Schwierigkeiten am Immobilienmarkt zu kämpfen. In fast 70 Städten sanken im August die Preise für Wohnungen. Die Pleite von Bauträgern hat in den vergangenen Monaten zum Aus oder zur Verzögerung von Wohnungsbauprojekten geführt. Viele Chinesen boykottierten die Zahlung ihrer Hypotheken. Die Baubranche steht dabei nicht nur wegen der Corona-Pandemie unter Druck. Die Regierung hat ihre Kampagne gegen Spekulanten verschärft – auch aus Furcht vor einer Preisblase. Zudem hat die Krise um den angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande viele potenzielle Hauskäufer verschreckt. Um gegenzusteuern, haben seit Jahresbeginn mehr als 80 Städte Massnahmen ergriffen, um die Nachfrage anzukurbeln. Dazu gehören Subventionen, niedrigere Hypothekenzinsen und geringere Anzahlungen.

REUTERS