Einschätzung von Alexander Saheb um 8.20 Uhr
Dormakaba überrascht: Sechs Wochen vor der geplanten Ergebnispublikation legt der Schliesstechniker provisorische Eckdaten für das Geschäftsjahr 2021/22 vor, welche das bisherige Bild des Unternehmens bestätigen. «Das Unternehmen ist gewachsen, ohne profitabler zu werden», war hier im Mai über das erste Halbjahr zu lesen, und nun kann man dieses Statement auch über das Gesamtjahr (per 30. Juni) hängen.Beim Umsatz haben Preiserhöhungen immerhin +3% gebracht, dazu addieren sich 4,7% «echtes» Wachstum durch Mehrverkäufe. Damit übertrifft man die eigenen Prognosen vom Frühjahr, die auf 3 bis 5% organisches Wachstum lauteten. Beim bereinigten Ebitda geht es leider in die andere Richtung: Absolut gesehen gelingt zwar eine kleine Steigerung, aber die Marge bildet sich erneut zurück. Dafür nennt Dormakaba eine Vielzahl von externen Gründen wie Inflation, Lieferkettenprobleme und den letztmaligen Verlustbeitrag der verkauften US-Tochter Mesker.Somit kann man nicht feststellen, dass das Unternehmen hinsichtlich der Profitabilitätsmarge den bisherigen Entwicklungspfad verlassen hat. Dafür mögen externe Gründe mitverantwortlich sein, doch am Ende bleibt es eine Herausforderung, die auch aus eigener Kraft noch zu lösen sein wird. Man muss aber auch festhalten, dass in absoluten Zahlen eine Steigerung im widrigen Umfeld gelungen ist. Somit drängt sich keine Anpassung der Gewinnschätzung auf.
Einschätzung – Dormakaba steigert Umsatz
Der Schliesstechnikkonzern hat jedoch unter anderem mit der steigenden Inflation zu kämpfen.