Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Frankenobligationen sind heiss begehrt

An der Schweizer Börse SIX werden seit Januar neue Anleihen für 34 Mrd. Fr. gehandelt.

Ein deutlicher Rückgang der Marktzinsen prägt am Frankenobligationenmarkt das erste Halbjahr bis in die Sommerferien hinein. Dennoch bleibt die Nachfrage der Anleger nach frisch emittierten Schuldpapieren hoch, obgleich mehr und mehr Anleihen nur noch eine negative Rendite abwerfen. «Trotzdem kaufen die Anleger weiter, auch wenn wir jetzt den Höhepunkt der Schweizer Sommerpause erreichen», schreibt das Zürcher Bondteam der Commerzbank in einem Kommentar.

Die Fachleute merkten Ende vergangener Woche an, dass alle Schweizer Staatsanleihen mit negativer Rendite gehandelt werden. Dies sei mittlerweile auch bei 80% sämtlicher Frankenobligationen der Fall. Pfandbriefe werfen bis zur Laufzeit von 13 Jahren keine positive Rendite ab.

Relevant für die Bepreisung von Obligationen am Primärmarkt sind vor allem die Swapsätze, zu denen Anleger viele Zinsgeschäfte abschliessen. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren sank der Frankenswapsatz seit Jahresanfang um 46 Basispunkte (0,46 Prozentpunkte) auf –0,72%, über die zehnjährige Laufzeit 62 Basispunkte auf –0,32% (vgl. Grafik 1). Bei sinkender Verzinsung steigen die Kurse, was vielen Anleiheanlegern eine positive Wertentwicklung in den ersten Monaten des Jahres beschert hat.

Robustes Emissionsniveau

Besonders interessant für grosse institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen sind die Neuemissionen von Frankenobligationen, weil Investoren hier in Zeiten des Anlagenotstands zu besseren Preisen zugreifen können als am Sekundärmarkt. Nach Berechnungen der FuW platzierten Emittenten von Januar bis Juli neue Papiere für 34 Mrd. Fr. (ohne Privatplatzierungen).

Dies dürfte etwas weniger als im Vergleichszeitraum 2018, aber mehr als 2017 sein, wie eine Übersicht der Commerzbank zeigt. Seit Mitte Juli ist die Emissionstätigkeit mit der Feriensaison wie üblich erlahmt. Der Bund emittierte neue Anleihen für 1,46 Mrd. Fr., das waren 17% weniger als im Vorjahr. Neue Geldmarktbuchforderungen (die meisten mit drei Monaten Laufzeit) kamen für 13 Mrd. Fr. auf den Markt, 11% mehr als 2018.

Ohne die Emissionen der Eidgenossenschaft kam fast ein Viertel des Volumens oder 7,9 Mrd. Fr. an neuen Papieren von den beiden Pfandbriefinstituten, der Pfandbriefzentrale der schweizerischen Kantonalbanken sowie der Pfandbriefbank der schweizerischen Hypothekarinstitute. Ausländische Emittenten brachten neue Anleihen für 12,8 Mrd. Fr. auf dem Primärmarkt unter. Dabei waren vor allem Schuldner aus Deutschland aktiv, die fast 3 Mrd. Fr. einsammelten, gefolgt von französischen und US-amerikanischen Emittenten, die ihr Volumen jeweils auf Jahressicht ausweiteten.

Eine Übersicht der Credit Suisse (CS) zeigt, dass die CS 2019 bislang führend war, wenn es darum ging, die Emittenten bei Platzierungen zu begleiten. Sie kam auf einen Marktanteil von 32%, gefolgt von der UBS mit 26% und den Schweizerischen Kantonalbanken mit 13%, die ihre Pfandbriefe unter Eigenregie auf den Markt bringen. Auf Platz vier folgt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit 9,5% und auf Platz fünf Raiffeisen Schweiz mit einem Marktanteil von 5,8%.

Gute Performance

Dass Anleger mit Frankenanleihen in den ersten Monaten 2019 trotz negativer Renditen gar nicht so schlecht fuhren, zeigen wichtige Vergleichsindizes. So lag die Performance des Swiss Bond Index Total AAA-BBB in den ersten sieben Monaten bei 4,3%, im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es sogar plus 5,6% (vgl. Grafik 2). Im Index sind 1429 Frankenanleihen aus dem In- und Ausland enthalten, die bei den Ratingagenturen mit einer Bonitätsnote von AAA bis BBB eingestuft sind.

Gut 74% der Papiere im Index kommen aus der Schweiz, und 53% aller Obligationen werden mit der höchsten Bonitätsnote AAA eingestuft, wobei Bundesobligationen der Eidgenossenschaft das grösste Gewicht haben. Rund 26% der Anleihen sind Schweizer Pfandbriefe. Nach Berechnungen von Swisscanto Invest, der Fondsgesellschaft der ZKB, lag die durchschnittliche Rendite der Indexwerte im Juni bei –0,24%, die Restlaufzeit bei 8,1 Jahren. Der Coupon der Papiere machte 1,3% aus und das Durchschnittsrating AA.

Anleihefonds sind seit Jahren die beliebtesten Fonds am Schweizer Markt. Allein in den ersten sechs Monaten flossen unter dem Strich 14,5 Mrd. Fr. in in- und ausländische Fonds, die in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind. Dagegen zogen Anleger 7,3 Mrd. Fr. aus Aktienfonds ab, wie Daten der Swiss Funds & Asset Management Association und des Dienstleisters Morningstar zeigen.

Newsletter

FuW Daily

Erhalten Sie die wichtigsten News und Geschichten der FuW. Von Montag bis Freitag in Ihrem Postfach.