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Ifo-Index sinkt weiter

Die Befragten äusserten sich zu ihrer Geschäftslage und zu den Aussichten etwas skeptischer als zuletzt.

(Reuters) Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August zum dritten Mal in Folge eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel zwar nur minimal um 0,2 auf 88,5 Punkte, aber zugleich auf den tiefsten Stand seit Juni 2020, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar einen Rückgang auf 86,8 Punkte erwartet. «Die Unsicherheit unter den Unternehmen bleibt hoch», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. «Die Wirtschaftsleistung dürfte im dritten Quartal schrumpfen.» Die Befragten äusserten sich zu ihrer Geschäftslage und zu den Aussichten etwas skeptischer als zuletzt.

Der Ukraine-Krieg, die Inflation und die Lieferengpässe bremsen die Wirtschaft spürbar. «Eine Rezession ist nicht vom Tisch», sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe im Reuters-Interview. «Wir gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um etwa ein halbes Prozent schrumpfen wird.» Im Frühjahr hat die deutsche Wirtschaft trotz der Folgen des Ukraine-Krieges ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent geschafft. Doch die Aussichten sind trübe: Die Bundesbank erwartet, dass die Wirtschaftsleistung im Sommer «in etwa auf der Stelle treten» wird und es im Winterhalbjahr auch als Folge der Gaskrise zur Rezession kommen könnte.

Dies sehen viele Fachleute ähnlich. «Verbraucher und Unternehmen leiden unter der Gaskrise, zumal die Konsumenten ihre Corona-Ersparnisse offenbar schon verbraucht haben», sagte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. «Wir erwarten für das zweite Halbjahr und das erste Quartal nächsten Jahres mehr denn je eine Rezession.»

Im Verarbeitenden Gewerbe blieb das Geschäftsklima unverändert, bei den Dienstleistern hellte es sich leicht auf. «Während sich im Tourismus die Stimmung etwas erholte, erwartet das Gastgewerbe eine merkliche Verschlechterung der Geschäfte.» Im Handel setzte der Indikator hingegen seine Talfahrt fort. «Viele Händler stehen vor einem Dilemma: Einerseits belasten die hohen Inflationsraten ihr Geschäft», betonte Ifo-Chef Fuest. «Andererseits kommen sie um Preiserhöhungen wegen gestiegener Kosten kaum herum.» Am Bau verbesserte sich das Geschäftsklima leicht.

REUTERS