Die Finanzmarktaufsicht Finma macht den Weg frei für Schweizer Blankoscheckfirmen. Ab Montag können die sogenannten Spac (Special Purpose Acquisition Company) an der SIX kotiert und gehandelt werden. Zwei Projekte sind bereits in der Pipeline . Eines davon könnte bereits in der kommenden Woche seine Kotierungsabsicht bekannt geben (vgl. Seite 10).
Um den Anlegerschutz zu verbessern, forderte die Finma im Frühjahr eine regulatorische Extrarunde ein. Spac sind unter anderem deswegen in die Kritik geraten, weil sie institutionelle Investoren bevorzugen und für Privatanleger mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet sind. So bleibt ihnen bei der Auswahl des vorgeschlagenen Übernahmeziels nichts anderes übrig, als sich auf das goldene Händchen des Spac-Managements zu verlassen.
Ein verbesserter Anlegerschutz in Ehren. Ob das neue Reglement aber auch wirklich dazu beiträgt, ist fraglich . Kritisiert wird etwa das Einholen einer unabhängigen Fairness Opinion vor der Fusion. Zum einen weil sie den Prozess verteuert, zum anderen gibt es bessere Möglichkeiten, Anleger über den Wert eines Unternehmens zu informieren.
Für Privatanleger empfiehlt sich die Wette auf die Blankoscheckvehikel kaum. Nicht zuletzt, weil Spac auch nach der Fusion über eine bestenfalls durchzogene Erfolgsbilanz verfügen. An der Börse haben sie in diesem Jahr mehrheitlich verloren.
Letztlich wird hierzulande wohl kaum ein Spac-Hype ausgelöst werden. Der Zug ist abgefahren. Mit grosser Mehrheit lassen sich die Blankoscheckvehikel in den USA kotieren. Selbst Börsenplätze wie Amsterdam oder London haben den Boom verpasst. Die Gefahr ist gross, dass es in der Schweiz bei einem «Too little, too late» bleibt.
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Too little, too late
Spät versucht die Schweiz noch auf den Zug mit kotierten Mantelgesellschaften (Spac) aufzuspringen. Ein Kommentar von FuW-Redaktorin Beatrice Bösiger.