Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Keine Glaubensfrage

Zum wiederholten Male hat Swisscom das Verwaltungsrats-Ranking der FuW für sich entschieden. Doch nicht nur die ex-Monopolistin kann’s. In der oberen Tabellenhälfte finden sich viele vertraute Namen, die sich Jahr für Jahr mit gut aufgestellten VR und sauberen Führungsstrukturen präsentieren. Doch gibt es Jahr für Jahr auch namhafte Firmen wie Swatch Group, Kühne+Nagel oder Lindt & Sprüngli, die sich am Tabellenende tummeln und sich nicht um eine solide Governance zu scheren scheinen. Die Guten werden besser, die Schlechten eher schlechter.

Gute Governance ist aber keine Glaubensfrage, sondern einfach saubere Unternehmensführung mit Checks und Balances. Es ist auch kein Kunststück, einen zeitgemässen Verwaltungsrat aufzustellen: Unabhängige Mitglieder, Diversität bei Kompetenz und Geschlecht, keine Salär-Exzesse und Transparenz genügen für ein gutes Resultat. Dass sich das Gremium strategisch mit Nachhaltigkeit befasst, sollte heute auch selbstverständlich sein – sofern man am Kapitalmarkt ernst genommen werden will.

Natürlich ist gute Governance kein Garant für den Geschäftserfolg. Auch lassen sich dadurch keine operativen Probleme verhindern, wie die Netzpannen bei der Swisscom exemplarisch zeigen. Doch bemüht sich die oberste Unternehmensspitze um die stetige Verbesserung ihrer Abläufe, setzt sie sich selbstkritisch mit den eigenen Kompetenzen und Defiziten auseinander, so ist das die Basis für eine solide Risikokultur. Hätte die Credit Suisse in der Ära Rohner die Qualität von Governance und Verwaltungsrat höher gewichtet, würde die Bank heute bestimmt nicht so tief im Schlamassel stecken.