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EinschätzungMolecular Partners schreibt schwarze Zahlen

Da das Unternehmen noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, «verbrennt» es derzeit noch Geld – zumindest wenn die Finanzspritze des Pharmariesen ausser Acht gelassen wird.

Einschätzung von Rupen Boyadjian um 7.35 Uhr

Im Startquartal musste Molecular zwei Rückschläge einstecken: Die US-Gesundheitsbehörde hat Lizenzpartner Novartis signalisiert, dass für das potenzielle Coronamedikament Ensovibep eine Phase-III-Studie nötig ist. Das verzögert den Markteintritt um Monate. Ausserdem hat Lizenzpartner Amgen die Rechte am Onkologiewirkstoff MP0310 an Molecular zurückgegeben. Der Aktienkurs der Biotech-Gesellschaft, der nach den positiven Phase-II-Daten noch fast 29 Fr. erreicht hatte, dümpelt nun bei 6 Fr., so tief wie nie. Für Anleger ist das natürlich sehr enttäuschend. FuW rät aber davon ab, jetzt noch zu verkaufen. Risikobereite Investoren könnten sogar einsteigen. Denn eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus für Molecular, angefangen bei der finanziellen Situation. Mit fast 300 Mio. Fr. liquiden Mitteln per Ende März sieht sie sich bis zum Jahr 2026 finanziert. Zwei Phase-I-Studien für die Onkologiewirkstoffe MP0310 und MP0317 laufen und sollten noch dieses Jahr Daten generieren. Sie gehören allerdings zur «alten Generation», andere Unternehmen entwickeln Antikörper mit ähnlichen Eigenschaften. Neu will Molecular nur noch Produktkandidaten generieren, die dank der vom Unternehmen genutzten Darpin-Technologie einzigartige Eigenschaften aufweisen. Es ist möglich, bis zu sechs Darpins miteinander zu verknüpfen, bei Antikörpern sind es nur zwei. Ausserdem sollen die Produktkandidaten rasch erste Resultate liefern. Das war bei Ensovibep der Fall und wird es auch bei MP0533 sein. Der Vierfach-Darpin soll gegen eine aggressive Form von Blutkrebs eingesetzt werden und deutlich weniger Nebenwirkungen auslösen als bisher getestete Moleküle. Eine klinische Studie will Molecular noch dieses Jahr starten. Gegen Ende nächsten Jahres könnten erste Resultate vorliegen. Novartis dürfte für Ensovibep die Phase III vor dem Herbst beginnen. Je nach Pandemieverlauf ist schon gegen Sommer 2023 mit Resultaten zu rechnen. Anleger sollten also mindestens so viel Geduld aufbringen können.

(AWP) Das Biotechnologie-Unternehmen Molecular Partners (MP) hat ein ereignisreiches erstes Quartal 2022 hinter sich. Dank einer Zahlung im Zusammenhang mit einem Lizenzabkommen für den Corona-Kandidaten Ensovibep durch den Pharmariesen Novartis konnte das Unternehmen erstmals ein Quartal mit einem positiven Resultat abschliessen.

Laut einer Mitteilung von MP vom Donnerstagabend erzielte das Unternehmen hauptsächlich dank der Zahlung durch Novartis Einnahmen von 182,8 Mio. Fr. Auf betrieblicher Stufe ergab sich ein Gewinn von 152,6 Mio. und unter dem Strich blieb ein Gewinn von 153,1 Mio. Fr. Im ersten Quartal des Vergangenen Jahres hatte MP noch einen Verlust von mehr als 18 Mio. eingefahren.

Da das Unternehmen noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, «verbrennt» es derzeit noch Geld – zumindest wenn die Finanzspritze des Pharma-Riesen ausser Acht gelassen wird. Entsprechend wichtig sind denn auch die liquiden Mittel. Diese beziffert Molecular Partners auf 296,2 Mio. Fr.

Finanziert bis ins Jahr 2026

Der Mitteilung zufolge sollten diese Mittel reichen, um Projekte bis ins Jahr 2026 zu finanzieren. Gleichzeitig geht das Unternehmen davon aus, im laufenden Jahr Kosten zwischen 75 und 85 Mio. Fr. zu haben. Davon seien etwa 9 Mio. Fr. nicht zahlungswirksame Kosten für aktienbasierte Vergütungen, IFRS-Pensionsbilanzierung und Abschreibungen.

Der Kapitalzufluss aus der Novartis-Zahlung will das Unternehmen nun dazu nutzen, seine Strategie weiter zu verfolgen. Das heisst, es sollen Kandidaten priorisiert werden, bei denen DARPins einen Vorteil gegenüber anderen Ansätzen haben. «Wir unterstützen Novartis weiterhin bei den nächsten Schritten für die globale Strategie von Ensovibep, während wir unser internes Portfolio weiterentwickeln und dabei auf der starken klinischen Leistung aufbauen, die unsere DARPins-Kandidaten kontinuierlich gezeigt haben», wird MP-CEO Patrick Amstutz in der Mitteilung zitiert. DARPin-Therapeutika sind multifunktionale Proteinmedikamente. Ein einziger DARPin-Kandidat kann mehr als fünf Zielmoleküle angreifen, wie es in der Mitteilung heisst.

MP hat aber auch in der Onkologie Produktkandidaten in der Pipeline. Aktuell läuft beispielsweise eine Phase-1-Studie mit dem Krebskandidaten MP0317. In die laufende Studie sollen laut der Mitteilung bis zu 30 Patienten in sechs Dosierungskohorten aufgenommen werden. Anschliessend sollen bis zu 15 Patienten in eine Dosis-Erweiterungskohorte aufgenommen werden. MP0317 soll bei Tumor-Patienten eingesetzt werden können. Laut der Mitteilung ist es so konzipiert, dass es eine tumorlokale Immunaktivierung ermöglicht.

Die komplette Historie zu Molecular Partners finden Sie hier. »

AWP/RB

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