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Was macht eigentlich...

André Bucher feierte als Sportler grosse Erfolge. Inzwischen ist es ruhig um ihn geworden.

In wenigen Tagen starten in Tokio die XXXII. Olympischen Sommerspiele. In vielerlei Hinsicht werden es zwei spezielle Wettkampfwochen in und um die japanische Hauptstadt. Erstmals in der Geschichte finden sie unter Ausschluss von Publikum sowie in globalen Friedenszeiten ausserhalb des üblichen Vierjahresrhythmus statt. Für die Athletinnen und Athleten ändert sich im Grundgedanken allerdings nichts. Sie reisen nach Tokio, um ihr persönliches Palmarès mit Me­daillen oder einem Olympischen Diplom zu schmücken.

Für die Schweiz tun das 116 Sportler. Es ist damit die grösste Schweizer Delegation an Olympischen Sommerspielen seit der Austragung von 1996 in Atlanta. Swiss Olympic erwartet mindestens sieben Medaillen. Ralph Stöckli, der ehemalige Curler und heutige Chef de Mission, meint, dass sie das Ziel allerdings auch höher hätten stecken können.

Nur bedingt Chancen auf Medaillen hat der Schweizer Leichtathletikverband bei Kariem Hussein, Mujinga Kambundji, Ajla del Ponte oder Alex Wilson. Zwar ­gehören sie in ihren jeweiligen Disziplinen zur erweiterten Weltspitze, doch damit es für eine Platzierung unter den besten drei reicht, müssen sie allesamt über sich hinauswachsen.

Anders sah es 2000 in Sydney aus. Damals zählte André Bucher über die 800-m-Laufdistanz zu den heissesten Medaillenanwärtern. Mit der Jahresbestleistung in den Beinen ging er als Favorit ins Rennen. Für Edelmetall reichte es dennoch nicht. Zweihundert Meter vor dem Ziel führte der Luzerner das Rennen noch an. Doch dann wurde er vom Italiener Andrea Longo absichtlich touchiert, was reichte, um aus der Bahn auf den Rasen gedrückt zu werden. Auf die Zielgerade zog Bucher zwar noch als Zweiter ein, er verlor aber an Geschwindigkeit und wurde auf den letzten Metern übersprintet und verpasste letztlich als Fünfter gar das Podest.

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Doch Bucher haderte nicht lange mit der Niederlage. Er trainierte noch härter und machte das Folgejahr zu seinem Jahr. «Sydney gab mir den entscheidenden Schub für den letzten Schritt an die Weltspitze», resümierte der ehemalige Mittelstreckenläufer Jahre später in einem Gespräch mit der Regionalzeitung «Zentralplus». 2001 dominierte er in jedem Rennen beinahe nach Belieben. Der absolute Höhepunkt folgte im Sommer mit der Weltmeisterschaft in Edmonton. Wie ein Jahr zuvor trat er als grosser Favorit an. Mit seinen legendären orangen Brillengläsern liess er diesmal nichts anbrennen und lief der Goldmedaille ungefährdet entgegen. Bis heute ist er der einzige Schweizer Weltmeister in einer Laufdisziplin. Als absolute Krönung wurde er im Dezember zum Schweizer Sportler des Jahres gekürt.

Heute hört man von Bucher nur noch wenig. Er hat sich nach seinem Karriereende 2007 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Interviews gibt der 44-Jährige kaum. Er vermisse weder den Wettkampf noch das Rampenlicht, verriet er. Doch das bedeutet keineswegs, dass der Familienvater untätig ist. Er studierte Wirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und wagte nach Stationen bei der Migros und dem Sportamt des Kanton Zürichs mit seinem langjährigen Freund Dominik Meier den Schritt in die Selbständigkeit. Zusammen betreiben sie einen Onlineshop für Luxusartikel und sind Inhaber einer Portemonnaiemarke.