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EinschätzungCrealogix schreibt rote Zahlen

Crealogix hat die Entwicklungsausgaben in die Produkte deutlich erhöht.

Einschätzung von Siegmund Skalar um 10.40 Uhr

Bereits Ende Januar hatte Crealogix eine Gewinnwarnung publiziert und in Aussicht gestellt, dass die Transformation des Unternehmens weiter andauern wird. Um das Geschäft mit dem strategisch wichtigen Kundensegment der Förderbanken zu forcieren, investiert sie mehr. Der Preis ist hoch: Obwohl die Mitarbeiterzahl knapp ein Fünftel reduziert wurde, vervielfachte sich der operative Verlust auf Ebit-Stufe auf nunmehr 7,3 Mio. Fr. (Vj: 2,3 Mio. Fr.). Unterm Strich stand inklusive Goodwill ein Verlust von 10 Mio. Fr., nach einem Verlust von 2,7 Mio. Fr. im ersten Halbjahr des Vorjahres. Pro Aktie ergab sich nach Buchhaltungsstandard IFRS dadurch ein Verlust von 7.26 Fr., nach 2.11 Fr. im Vorjahr. Zwar hat Crealogix den Anteil des wiederkehrenden Umsatzes im Halbjahr gesteigert – was als sehr positiv zu werten ist –, im Vergleich zu den Vorjahren schrumpfte das wiederkehrende Geschäft in absoluten Zahlen jedoch 3%. Beim Ausblick gibt sie sich sehr vorsichtig, was den Zeitpunkt der Rückkehr in die schwarzen Zahlen betont vage lässt. Den letzten Gewinn hat sie für das Geschäftsjahr 2017/2018 ausgewiesen. Bis der Pfad der Rückkehr zur Profitabilität nicht klar ist, sind die Titel nicht zum Kauf zu empfehlen.

(AWP) Der Verlust in dem per Ende Dezember 2021 abgeschlossen Halbjahr belief sich vor Goodwill-Abschreibung auf 7,7 Mio. Fr. Im Vorjahr hatte ein Fehlbetrag von 2,7 Mio. resultiert, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Crealogix habe zuletzt die Investitionen in die Produkteentwicklung deutlich erhöht: Insgesamt seien 30% des Umsatzes investiert worden, betonte das Unternehmen in der Mitteilung. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 18% gewesen.

Umsatz rückläufig

Crealogix hatte bereits Ende Januar provisorische Geschäftszahlen für das erste Semester veröffentlicht. Demnach war der Umsatz in den ersten sechs Monaten um knapp 14% rückläufig und erreichte noch 45,4 Mio. Fr. Die «wiederkehrenden Umsätze» lagen bei 25,4 Mio. Fr. was einem Anteil von 56% am Gesamtumsatz entsprach. Der SaaS-Umsatz machte 32% aus.

Die hohen Entwicklungsausgaben belasteten auch das Betriebsergebnis (Ebitda), das — wie ebenfalls schon im Januar bekanntgegeben — bei -3,8 Mio. lag. Zusätzliche Sparmassnahmen hätten die hohen Ausgaben nicht vollständig kompensieren können. Zudem hätten die die anhaltenden Reisebeschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie die Neukundenakquisition in allen Regionen erschwert.

Kosten gesenkt

Dank der hohen Produktinvestitionen habe Crealogix neue Kundenlösungen wie das Funding Portal bei den Förderbanken in Deutschland erfolgreich in Betrieb nehmen können. Das Unternehmen verantwortet bei fünf Förderbanken zusätzlich das Hosting und den Betrieb. Weitere Institute sollen in den kommenden Monaten dazukommen. Zudem habe Crealogix den Kundenstamm im Nahen Osten erfolgreich erweitert, bestehende Kunden in der Schweiz hätten ihre Lösungen erweitert.

Gleichzeitig habe das Unternehmen dank einer optimierten Kostenstruktur, der Konsolidierung des Produktportfolios und dem Aufbau von Nearshore-Zentren die Kosten gesenkt und den Personalbestand reduziert. Im zweiten Halbjahr werde Crealogix weiterhin an der Kostenbasis arbeiten, um die Profitabilität fortlaufend zu steigern, heisst es in der Mitteilung.

Stärkeres zweites Halbjahr

Insgesamt erwartet Crealogix im zweiten Semester seines Geschäftsjahres einen höheren Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr. Die zweite Jahreshälfte sei generell umsatzstärker und die getätigten Zusatzinvestitionen in das Produktportfolio liefen aus, heisst es.

Für das Geschäftsjahr 2022/2023 erwartet Crealogix dann eine «substanziell verbesserte Ebitda-Marge», vorausgesetzt, dass die geopolitische Situation sich nicht weiter verschlechtert. Mittelfristig strebt das Unternehmen durch den Wandel zum Saas-Anbieter eine Ebitda-Marge im zweistelligen Bereich an.

Die komplette Historie zu Crealogix finden Sie hier. »

AWP/Siegmund Skalar