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Gelesen

Bereits im September 2019 sorgte der geplatzte Börsengang von WeWork beim durchschnittlichen Marktbeobachter für Kopfschütteln: Wie konnte ein Start-up, das nichts anderes bietet als flexible Arbeitsplätze, zwischenzeitlich 47 Mrd. $ wert sein? Weshalb liessen sich Investoren wie der Softbank-CEO Masayoshi Son oder der Chef von JPMorgan, Jamie Dimon, so lange von WeWork-Gründer Adam Neumanns Charisma blenden? Nach knapp zwei Jahren Pandemie und weltweit leer stehenden Büroflächen scheint die Saga WeWork noch viel unbegreiflicher.

Die Autoren des Buches, Eliot Brown und Maureen Farrell, waren beim Platzen der IPO-Träume von WeWork hautnah dabei. Als Reporter beim «Wall Street Journal» machten Brown und Farrell die fragwürdigen Geschäftspraktiken Adam Neumanns publik: Sei es der Firmenjet, den er für die eigenen Ferien benutzte, die knapp 6 Mio. $, die er seiner eigenen Firma für das Markenrecht am Wort «We» verrechnete, unüberlegte Zukäufe wie ein Unternehmen, das Surf-Pools herstellt oder die Mietverträge, in denen Neumann sowohl als Besitzer der Immobilie als auch als Mieter fungierte. Roter Faden der Enthüllungen und des Buches: Statt dem im Firmennamen propagierten «Wir» war sich Neumann stets selbst am nächsten.

Neben einer unterhaltsamen Chronik des Aufstiegs und Falls von WeWork ist das Buch aber auch eine Warnung. Wie der Personenkult um Start-up-Gründer Neumann dabei half, gestandene Finanzmarktteilnehmer um den Finger zu wickeln. Und wie diese geblendet waren von der Verheissung, Geld in einen neuen Tech-Giganten zu investieren und dabei übersahen, dass es sich bei WeWork um ein Immobiliengeschäft handelte, dessen Ausgaben weitaus schneller wuchsen als die Einnahmen.