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Villars Holding verbessert 2021 Umsatz und Gewinn

(Ausführliche Fassung mit Aussagen aus der BMK)

Freiburg (awp) - Das Westschweizer Immobilienverwaltungs- und Detailhandelsunternehmen Villars hat den Umsatz und den Gewinn im vergangenen Jahr trotz weiterhin schwieriger Umstände rund um die Corona-Einschränkungen klar verbessern können. Die Aktionäre müssen allerdings erneut auf eine Dividende verzichten.

Der Betriebsertrag stieg im vergangenen Jahr um 6,0 Prozent auf 68,7 Millionen Franken, wie die Villars-Gruppe am Mittwochabend mitteilte. Der Betriebsgewinn (EBIT) verdoppelte sich auf 2,1 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 1,67 Millionen Franken nach einem Plus von 0,64 Millionen im Jahr davor.

Umsatz der Tankstellen

Der grösste Geschäftsbereich Restoshop, der Shops und Tankstellen an Schweizer Strassen und Autobahnen betreibt, konnte den Umsatz um knapp 12 Prozent auf 46,0 Millionen Franken steigern. Die Shops hätten mehrere Monate lang von einer günstigen Wettbewerbssituation aufgrund von Einschränkungen im Gaststättengewerbe und einem begrenzten Einkaufstourismus profitiert, heisst es.

Das Gastgewerbe mit der Marke Pause-Café verzeichnete dagegen einen Umsatzeinbruch von gut 40 Prozent auf noch 4,8 Millionen Franken. Hier fielen noch die bis Ende Mai 2021 geltenden Lockdown-Massnahmen wegen der Corona-Pandemie ins Gewicht. Von den Öffnungen von Terrassen konnten Pause-Café angesichts der Standorte in Einkaufszentren nicht profitieren. Auch die "3G-Regelungen" für die Gastronomie hätten das Geschäfts belastet.

Wieder mehr Umsatz erzielte der Bäckerei-Confiserie-Chocolatier Suard (+7,8% auf 11,1 Millionen). Allerdings liege der Umsatz noch immer über 8 Prozent unter dem Vorpandemie-Niveau. Wegen der Corona-Einschränkungen im Gastronomiebereich war auch das Betriebsergebnis leicht negativ. Die Immobiliensparte Parvico erzielte derweil geringere Mieteinnahmen (-6,6% auf 2,7 Millionen).

Wegen der durchwachsenen Ergebnisse wolle das Unternehmen bei der Dividendenpolitik Vorsicht walten lassen. Wegen der Unsicherheiten um die Covid-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine schlägt der Verwaltungsrat vor, keine Dividende auszuschütten.

Vor-Coronaniveau noch nicht erreicht

Der Start ins neue Jahr gestaltet sich laut Villars derweil weiterhin schwierig: Das erste Quartal 2022 sei immer noch stark von den verschiedenen Gesundheitsmassnahmen betroffen, die insbesondere die Gastronomie einschränkten. Zudem bereite der starke Anstieg der Rohstoffpreise Probleme.

Grundsätzlich rechne das Unternehmen aber mit einem besseren Ergebnis als 2020 und 2021. Verwaltungsratspräsident Andreas Giesbrecht erwartet für das Gesamtjahr 2022 ein befriedigendes Resultat, aber unter dem Niveau des Vor-Coronajahrs 2019, wie er am Rande der Medienkonferenz in Freiburg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP sagte. Der Verkäufe an den Autobahnen litten unter dem Ausbleiben der asiatischen Touristen, sagte Finanzchef Laurent Vaucher.

Die Immobiliensparte Parvico werde wachsen, sagte Giesbrecht. Wegen zwei neuen Wohnblocks in Freiburg mit 153 Wohnungen würden die Mieteinnahmen zulegen. Der Ukraine-Krieg treffe das Unternehmen nur indirekt beispielsweise über höhere Benzin- und Konsumgüterpreise. Die Instabilität und die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland liessen keine schnelle Rückkehr zur Normalität erwarten, sagte Giesbrecht.

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