Währungseffekt bei Umsatz und Ertrag – Ergebnisse auch von deutlichen Rohmaterialpreiserhöhungen betroffen
Forbo Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
Zweistelliges Umsatzwachstum in Lokalwährungen in allen Regionen – Negativer
Währungseffekt bei Umsatz und Ertrag – Ergebnisse auch von deutlichen
Rohmaterialpreiserhöhungen betroffen
29.07.2022 / 06:00 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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MEDIENMITTEILUNG
AD-HOC-mitteilung gemäss artikel 53 DES KOTIERUNGSREGLEMENTS DER SIX EXCHANGE
REGULATION
Die Forbo-Gruppe – führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie
Antriebs- und Leichtfördertechnik – erreichte im ersten Halbjahr 2022 einen
Nettoumsatz von CHF 667,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 623,1 Mio), was
in Lokalwährungen einem Wachstum von 11,4% entspricht (7,1% in Konzernwährung).
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 4,3% auf CHF 78,6 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 82,1 Mio). Die EBIT-Marge belief sich auf 11,8%
(Vergleichsperiode Vorjahr: 13,2%). Das Konzernergebnis verminderte sich um
5,0% und lag bei CHF 60,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 63,5 Mio).
Baar, 29. Juli 2022
Forbo ist nach den Pandemie-geprägten Vorjahren gut ins Jahr 2022 gestartet.
Als eine grosse Herausforderung der letzten Monate stellten sich jedoch die
ständig stark steigenden Rohmaterialpreise dar.
Negative Währungseffekte, markante Kostensteigerungen bei Rohmaterialien,
Transport und Energie sowie erhöhte Personal- und andere Kosten haben die
operative Profitabilität deutlich geschmälert. Dank Verkaufspreiserhöhungen
unsererseits konnte das Ausmass, wenn auch zeitlich verzögert, gemindert
werden. Zudem wurde das Umsatzwachstum in Asien/Pazifik von erneuten
COVID-Lockdowns in China beeinflusst.
Insgesamt hat Forbo diese Herausforderungen in einem zunehmend anspruchsvollen
Umfeld grösstenteils gut bewältigt. Kurzfristige Engpässe in den Lieferketten
wurden jeweils erfolgreich behoben, sodass in Kombination mit einem erhöhten
Mindestbestand an Rohmaterialien die Verfügbarkeit der Produkte weitgehendst
sichergestellt war.
Zweistelliges Umsatzwachstum in allen Regionen
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Forbo ein deutliches Umsatzwachstum in
Lokalwährungen von 11,4% auf CHF 667,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF
623,1 Mio), was einer Erhöhung von 7,1% in Konzernwährung entspricht. Alle
Regionen haben zu diesem Wachstum in Lokalwährungen beigetragen: Asien/Pazifik
mit +14,0%, Europa mit +11,1% und Amerikas mit +10,7%. Diese Steigerungen sind
vorwiegend auf Verkaufspreiserhöhungen zurückzuführen. Die Nachfrage von vielen
Kundensegmenten hat sich auf einem Vor-Pandemie-Niveau eingependelt.
Bei der Umrechnung der lokalen Umsätze in die Konzernwährung werden die
Entwicklungen der einzelnen Währungen in Kombination mit der jeweiligen
geografischen Marktpräsenz der Geschäftsbereiche ersichtlich. Insgesamt war
Flooring Systems von den negativen Währungseinflüssen stärker betroffen als
Movement Systems, wovon das britische Pfund, die schwedische Krone und die
türkische Lira besonders prägend waren. Insgesamt beträgt die währungsbedingte
Einbusse beim Umsatz rund CHF 27 Millionen, was über die gesamte Gruppe
betrachtet grösstenteils auf den Euro zurückzuführen ist.
Flooring Systems verzeichnete ein Umsatzwachstum von 12,9% in Lokalwährungen
(7,8% in Konzernwährung). Verstärkt zugenommen haben vorwiegend Projekte in den
Bereichen Transport, Retail, Gastronomie, Hotels und Freizeiteinrichtungen
sowie im Gesundheitswesen.
Movement Systems erreichte ein Umsatzplus von 8,3% in Lokalwährungen (5,5% in
Konzernwährung). Der Beitrag der sehr vielfältigen Kundensegmente dazu war
ausgeglichen. Im Logistiksegment ist die Nachfrage für Erweiterungen und
Neuanlagen abgeflacht, wobei das Unterhalts- und Servicegeschäft für den
Onlinehandel immer noch auf hohem Niveau weiterläuft.
Starke Rohmaterialpreissteigerungen schmälern Profitabilität
Negative Währungseffekte, markant höhere Kosten bei Rohmaterialien, Transport
und Energie wie auch höhere Personalkosten und weitere Kostensteigerungen haben
die Profitabilität im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich geschmälert. Die
Auswirkung bei Movement Systems war aufgrund des Rohmaterialanteils der
gesamten Wertschöpfungskette mit Fabrikation und Servicedienstleistungen
weniger stark als bei Flooring Systems. Verkaufspreiserhöhungen haben das
Ausmass gemindert, wirkten sich jedoch insbesondere bei Flooring Systems
aufgrund des hohen Anteils an Projektgeschäften zeitlich verzögert auf den
Umsatz aus.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) belief sich
auf CHF 106,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 109,9 Mio), was einer Abnahme
von 3,3% entspricht. Die EBITDA-Marge betrug 15,9% (Vergleichsperiode Vorjahr:
17,6%). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 4,3% auf CHF 78,6 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 82,1 Mio), was zu einer EBIT-Marge von 11,8%
führte (Vergleichsperiode Vorjahr: 13,2%).
Konzernergebnis
Basierend auf dem tieferen Betriebsergebnis, einer geringfügig höheren
Steuerrate sowie einem leicht höheren Finanzaufwand resultierte ein
Konzernergebnis von CHF 60,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 63,5 Mio), was
einem Rückgang von 5,0% entspricht. Der Gewinn pro Aktie (unverwässert) nahm
aufgrund des im Jahr 2022 abgeschlossenen Aktienrückkaufprogramms und der
Vernichtung der entsprechenden Aktien um 5,1% zu und belief sich auf CHF 42,60
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 40,52).
Unverändert starke Eigenkapitalquote
Das Eigenkapital lag per Ende Juni 2022 bei CHF 532,4 Mio (Jahresende 2021: CHF
521,8 Mio), was einer Erhöhung von 2,0% entspricht. Die Eigenkapitalquote
betrug 52,2% (Jahresende 2021: 53,2%).
Solide Bilanz
Nach Vernichtung der 165 000 eigenen Aktien aus dem Aktienrückkaufsprogramm
2019–2022 im zweiten Quartal 2022 verfügte Forbo per Ende Juni 2022 über einen
Nettobestand an flüssigen Mitteln von CHF -36,0 Mio (Jahresende 2021: CHF 56,2
Mio). Diese Reduktion ist grösstenteils auf die Auszahlung der Dividende, den
Aktienrückkauf sowie auf das deutlich höhere Umlaufvermögen aufgrund der stark
gestiegenen Rohmaterialpreise zurückzuführen. Zusätzlich hielt Forbo eigene
Aktien im Wert von CHF 93,2 Mio, bewertet zum Kurs von Ende Juni 2022.
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Der Geschäftsbereich Forbo Flooring Systems erzielte im ersten Semester 2022
einen Umsatz von CHF 456,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 423,1 Mio). Alle
Regionen verzeichneten ein zweistelliges Umsatzwachstum in Lokalwährungen:
Asien/Pazifik am deutlichsten, gefolgt von Amerikas und knapp zweistellig in
Europa. Der Anstieg erfolgte trotz wieder zunehmender Verknappung und Teuerung
von Baumaterialien, was teilweise zu Verschiebungen von Projekten geführt hat.
In Europa verzeichneten Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Polen ein
überdurchschnittliches Wachstum. Auch Schweden und Grossbritannien waren sehr
erfolgreich. Ein höheres einstelliges Wachstum erzielte die Region DACH. Die
Niederlande wies ein moderates Wachstum aus. In Amerikas behielten USA, Kanada
und Brasilien die erfreuliche Wachstumsdynamik bei. In Asien/Pazifik war das
Umsatzbild sehr unterschiedlich. Japan, Südkorea, Südostasien und die Türkei
wuchsen überdurchschnittlich, Australien blieb auf Vorjahresniveau und China
verzeichnete aufgrund der COVID-Lockdowns ein deutliches Umsatzminus.
Die Aktivität der Bauklebstoffe wies insgesamt ein für das zunehmend
herausfordernde Marktumfeld gutes Umsatzwachstum aus.
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 5,8% auf CHF 58,2 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 61,8 Mio). Dieser Rückgang begründet sich in
den massiv angestiegenen Kosten für Rohmaterialien und Transport sowie in
höheren Energie- und Personalkosten. Die umgesetzten Verkaufspreisanpassungen
konnten aufgrund des hohen Anteils an Projektgeschäften oft nur zeitverzögert
umgesetzt werden, weshalb die Mehrkosten nicht vollumfänglich kompensiert
wurden. Negative Währungseinflüsse schmälerten das in Konzernwährung
ausgewiesene Ergebnis zusätzlich. Die EBIT-Marge reduzierte sich entsprechend
auf 12,8% (Vergleichsperiode Vorjahr: 14,6%). Im Fokus für das zweite Halbjahr
stehen nach der erfolgreichen Einführung der neuen Linoleum-Beschichtung
«TopshieldPro» im Frühling dieses Jahres attraktive neue Kollektionen aus
Vinyl- und Textilbelägen an, die von einer globalen Nachhaltigkeitsinitiative
begleitet werden. Gleichzeitig gilt es mit einem strikten Kostenmanagement und
flexiblem Handeln dem jeweiligen Marktumfeld zu begegnen.
Der Geschäftsbereich Forbo Movement Systems erzielte in der ersten Jahreshälfte
2022 einen Umsatz von CHF 211,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 200,0 Mio).
Alle Regionen verzeichneten ein erfreuliches Umsatzwachstum in Lokalwährungen:
Europa zweistellig, Amerikas etwas moderater und Asien/Pazifik gut über
Vorjahresniveau. In Europa wuchsen Deutschland, die Schweiz, Dänemark,
Frankreich, Italien und Spanien zweistellig. Auch Schweden und die Niederlande
entwickelten sich erfreulich. In Amerikas verzeichnete der Hauptmarkt USA trotz
verschiedener Marktherausforderungen ein moderates Umsatzplus, wie auch Kanada.
Mexiko, mit einer stark ausgeprägten Kundenbasis im Lebensmittelsegment, wuchs
erfreulich wie auch der Wachstumsmarkt Kolumbien. Asien/Pazifik zeichnete ein
heterogenes Umsatzbild. Wachstumsträger waren Japan, Indien, Südostasien und
die Türkei. Kernmärkte wie China und Australien lagen knapp unter Vorjahr.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 8,3% und betrug CHF 27,4 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 25,3 Mio). Auch Movement Systems war von
Kostenanstiegen für Rohmaterialien, Transport, Energie und Personal sowie
negativen Währungseffekten betroffen. Durch Verkaufspreisanpassungen konnten
diese aufgefangen werden. Die EBIT-Marge belief sich auf 13,0%
(Vergleichsperiode Vorjahr: 12,7%). Im Fokus für das zweite Halbjahr steht mit
zwei weiteren innovativen, komplexeren Bandtypen die vollständige
Markteinführung der neu entwickelten Fullsan-Produktlinie von homogenen
Transportbändern. Zusätzliche Produktionskapazitäten für Transilon-Bänder sind
in Vorbereitung. In Kombination mit einem strikten Kostenmanagement sind eine
optimale operative Planung und Koordination in der Wertschöpfungskette wichtige
Schlüsselelemente für den Erfolg.
Russland/Ukraine
Mit den zwei lokalen Produktionsstätten in Kaluga und Stary Oskol produziert
Flooring Systems Vinylbodenbeläge und Bauklebstoffe vorwiegend für den lokalen
Markt. Forbo ist in regelmässigem Austausch mit dem lokalen Management beider
Geschäftsbereiche und tut sein Möglichstes, die Mitarbeitenden und
Geschäftstätigkeiten in Russland und der Ukraine für die lokalen Aktivitäten zu
unterstützen. Dabei hält sich Forbo jederzeit an die geltenden gesetzlichen
Bestimmungen. Forbo beobachtet die Situation laufend und passt seine
Überlegungen und Massnahmen entsprechend an.
Ausblick für 2022
Aufgrund des stark volatilen Marktumfelds sowie einer schwierigen geo- und
finanzpolitischen Situation, verzichtet Forbo auf eine Umsatz- und
Ertragseinschätzung für das Gesamtjahr 2022.
Ungeachtet des herausfordernden Umfelds hat Forbo die Umsetzung der Strategie
konsequent weiterverfolgt und befindet sich auf Kurs.
Angesichts des langjährigen erfolgreichen Handelns sowie des soliden und
gesunden finanziellen Fundaments, ist Forbo für die anstehenden
Herausforderungen jedoch gut gewappnet, um den langfristigen Erfolg des
Unternehmens sicherzustellen.
Auf der Basis seiner starken Marke trägt Forbo mit seinen nachhaltigen,
qualitativ hochstehenden Produkten und innovativen Lösungen in beiden
Geschäftsbereichen zur Verringerung des globalen CO2-Abdrucks bei und ist mit
Fachkompetenz, führenden Marktpositionen und globaler Präsenz gut aufgestellt,
um die strategischen Fokusthemen voranzutreiben.
Wahlen in den Verwaltungsrat Generalversammlung 2023
In Anbetracht der geopolitischen Herausforderungen wird sich This E. Schneider,
Exekutiver Verwaltungsratspräsident seit 2014, auf Wunsch des Verwaltungsrats,
an der Generalversammlung im Frühjahr 2023 als vollamtlicher
Verwaltungsratspräsident zur Wahl stellen.
Weitere Informationen finden Sie im Halbjahresbericht 2022, der heute Morgen
früh im Internet elektronisch publiziert wurde:
www.forbo.com –> Investoren
AD-HOC MITTEILUNG (PDF-FILE)
Forbo ist ein führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie
Antriebs- und Leichtfördertechnik. Forbos Linoleum-Bodenbeläge sind aus
natürlichen Rohstoffen hergestellt, biologisch abbaubar und CO2-neutral (cradle
to gate), ohne Kompensation. Für die Herstellung von heterogenen Vinylbelägen
verwendet Forbo phthalatfreie Weichmacher der neuesten Generation. Zudem
enthalten sie im Verhältnis zum Gesamtproduktgewicht bis zu 25% rezykliertes
Material. Der BioBeltTM ist ein biologisch abbaubares Transportband, das
weitgehend durch Materialien aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen
produziert wird. Das AmpMiserTM-Transportband ermöglicht Energie- und daraus
resultierende CO2-Einsparungen von bis zu 50%. Für Forbo als
verantwortungsbewussten Hersteller ist der umsichtige Umgang mit allen
Ressourcen für eine nachhaltige Zukunft ein wichtiger Grundwert.
Das Unternehmen beschäftigt gut 5 700 Mitarbeitende und verfügt über ein
internationales Netz von 25 Standorten mit Produktion und Vertrieb, 6
Konfektionierungszentren sowie 49 reinen Vertriebsgesellschaften in weltweit
insgesamt 39 Ländern. Der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2021 betrug CHF 1 254,0
Mio. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Baar im Kanton Zug, Schweiz.
Die Konzerngesellschaft Forbo Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert
(Valorennummer 354151, ISIN CH0003541510, Bloomberg FORN SW, Reuters FORN.S).
Kontaktperson:
This E. Schneider
Exekutiver Verwaltungsratspräsident
Telefon +41 58 787 25 49
www.forbo.com
www.forbo.com –> Nachhaltigkeit
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Ende der Ad-hoc-Mitteilung
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: Forbo Holding AG
Lindenstrasse 8
6341 Baar
Schweiz
Telefon: +41 58 787 25 25
Fax: +41 58 787 25 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.forbo.com
ISIN: CH0003541510
Valorennummer: 354151
Börsen: SIX Swiss Exchange
EQS News ID: 1408673
Ende der Mitteilung EQS News-Service
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1408673 29.07.2022 CET/CEST