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Arbonia mit herausforderndem ersten Halbjahr 2022

Arbonia AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis                                 
Arbonia mit herausforderndem ersten Halbjahr 2022                              
                                                                               
23.08.2022 / 07:01 CET/CEST                                                    
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR                     
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.   
                                                                               
                                                                               
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Halbjahresergebnis 2022 (reported)                                             
                                                                               
* Umsatzwachstum von 7.2% (organisch 9.8%) auf CHF 630.9 Mio.                  
* Starker Anstieg der Materialquote von 45.0% auf 51.4%                        
* EBITDA: CHF 52.4 Mio. von CHF 67.6 Mio. im Vorjahr                           
* EBIT: CHF 17.8 Mio. von CHF 34.9 Mio. im Vorjahr                             
* Konzernergebnis nach Steuern: CHF 11.7 Mio. von CHF 23.6 Mio. im Vorjahr     
* Zunahme des Netto-Umlaufvermögens (NWC) um rund CHF 118 Mio. (Vorjahr CHF 33 
Mio.) * Die Arbonia geht von einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr 2022 im 
Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und auch zweiten Halbjahr 2021 aus.         
Arbon, 23. August 2022 – Die Arbonia blickt auf ein herausforderndes erstes    
Halbjahr 2022 zurück. Im Zuge der COVID-19-Pandemie und der russischen Invasion
in der Ukraine kam es zu erheblichen Steigerungen bei Rohmaterial- und         
zusätzlich zu stark ansteigenden Energiepreisen sowie zu Problemen bei den     
Lieferketten, welchen auch die Arbonia ausgesetzt war. Vor dem Hintergrund     
dieser politischen Krise und des damit einhergehenden Umdenkens erweist sich   
die von der Arbonia eingeschlagene Strategie mit modernen Produkten            
(Wärmepumpe, Lüftung, Fussbodenheizung, Batteriespeicher, etc.) für            
energieeffiziente und -autarke Gebäude als umso richtiger. Neben den bereits   
bekannten wirtschaftlichen Vorteilen beschleunigen diese Produkte den Wandel zu
von fossilen Energieträgern und Strompreisen unabhängigen Gebäuden. Ebenfalls  
zahlen sich die in der Vergangenheit beschlossenen und getätigten Investitionen
aus, um mit Produktivitätssteigerungen der Lohninflation und den gestiegenen   
Materialpreisen zu begegnen.                                                   
                                                                               
Die Arbonia hat im ersten Halbjahr 2022 den Nettoumsatz in Schweizer Franken   
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7.2% von CHF 588.6 Mio. auf CHF 630.9 Mio.  
steigern können. Das währungs- und akquisitionsbereinigte Wachstum betrug 9.8%.
Das EBITDA ging im gleichen Zeitraum von CHF 67.6 Mio. auf CHF 52.4 Mio.       
zurück, infolge der massiven Steigerung der Materialquote von 45.0% auf 51.4%  
(Materialpreissteigerungen von rund CHF 68 Mio.). Folglich reduzierte sich auch
die EBITDA-Marge von 11.5% im Vorjahr auf 8.3%. Einen negativen Einfluss auf   
das absolute EBITDA hatte dabei unter anderem auch die Stärke des Schweizer    
Frankens, der sich gegenüber fast allen für die Arbonia relevanten Währungen um
einen hohen einstelligen Prozentsatz aufwertete, womit die im Ausland          
anfallenden Ergebnisse in Schweizer Franken umgerechnet tiefer ausfielen als   
budgetiert. Das EBIT erreichte CHF 17.8 Mio. (CHF 34.9 Mio. im Vorjahr). Das   
Konzernergebnis (nach Steuern) belief sich auf CHF 11.7 Mio. und liegt unter   
dem Vorjahreswert von CHF 23.6 Mio.                                            
                                                                               
In der Berichtsperiode betrug der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit CHF –68.6   
Mio. (CHF 51.6 Mio. im Vorjahr). Dies war neben dem geringeren EBITDA-Beitrag  
vor allem dem starken Anstieg des NWC geschuldet, das im ersten Halbjahr rund  
CHF 118 Mio. zunahm. Nach Abzug der Investitionen (Capex) und inklusive des    
vorzeitigen Rückkaufs des Corporate Centers resultierte ein Free Cash Flow von 
CHF –142.9 Mio. Per 30. Juni 2022 betrug die Nettoverschuldung CHF 68.4 Mio. Im
ersten Halbjahr 2022 sind keine Sondereffekte angefallen.                      
                                                                               
Das Eigenkapital hat sich auf CHF 1'016.1 Mio. (Vorjahr CHF 927.6 Mio.) erhöht.
Folglich hat auch die Eigenkapitalquote von 55.8% im Vorjahr auf sehr solide   
66.1% zugenommen.                                                              
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Die Entwicklung der Divisionen im ersten Halbjahr 2022                         
Die Division HLK hat den Umsatz im ersten Halbjahr von CHF 304.9 Mio. in der   
Vorjahresperiode um 13.1% auf CHF 344.9 Mio. steigern können. Bereinigt um     
Währungs- und Akquisitionseffekte betrug das Wachstum 15.7%. Das EBITDA        
reduzierte sich von CHF 33.6 Mio. im Vorjahr um 17.9% auf CHF 27.6 Mio. Dies   
entspricht einem Rückgang der EBITDA-Marge von 11.0% auf 8.0%. Das EBIT sank   
von CHF 18.3 Mio. im Vorjahr auf CHF 11.0 Mio.                                 
                                                                               
Dabei war das erste Halbjahr 2022 der Division HLK von einigen                 
Herausforderungen geprägt. Zum einen beeinträchtigten die weiterhin stark      
steigenden Materialpreise und Energiekosten das Geschäft. Infolge einer        
durchdachten Preisstrategie gelang es der Division jedoch, eine Situation zu   
verhindern, in der es zu einer Überbevorratung auf Seiten der Gross- und       
Fachhändler kam. So konnte, im Gegensatz zum Vorjahr, auch das Warenlager für  
das wichtige zweite Halbjahr aufgebaut werden, was zu einer Zunahme des        
Umlaufvermögens geführt hat. In Kombination mit Preiserhöhungen sowie auf der  
Grundlage des in den letzten Jahren erreichten hohen Automatisierungsgrads der 
Werke gelang es der Division in einem volumenmässig rückläufigen Markt,        
Marktanteile zu gewinnen.                                                      
                                                                               
Die Nachfrage nach den Wachstumsprodukten für die Wärme-/Kälteerzeugung, die   
Energiespeicherung, die Wärme-/Kälteverteilung sowie Lüftung und Luftfilterung 
(Raumluftqualität) für den Wohnungsbau wie auch für den Gewerbebau ist         
ungebrochen hoch, sodass ein Teil dieser Produkte bis zum Jahresende           
ausverkauft ist. Der Entscheid zur Kapazitätserweiterung für die Fertigung von 
Wärmepumpen am neuen Standort in Tschechien in einem ersten Schritt auf über   
10'000 Stück Wärmepumpen pro Jahr wird dadurch erneut bekräftigt und           
beschleunigt. Der Start der Produktion im neuen Werk ist im Juli 2022 erfolgt. 
Neben den Kapazitäten als limitierender Faktor gilt es bei den                 
Wachstumsprodukten weiterhin, die Beschaffung von Elektrokomponenten zu        
meistern. Dies ist der Division auch weitestgehend gelungen, ohne die          
Produktion unterbrechen zu müssen.                                             
                                                                               
Auch bei dem Wachstumsprodukt Batteriespeicher sind deutliche Fortschritte     
erzielt worden: so wurde die Entwicklung der ersten Speichergrösse im ersten   
Halbjahr 2022 ebenso erfolgreich abgeschlossen wie die grossflächigen          
Praxistests mit Vorserienmodellen. Nach einer erfolgreichen Premiere auf der   
«The Smarter E Europe»-Messe in München (D) im Mai 2022 ist der Marktstart im  
Fokusmarkt Deutschland mit den ersten Serienmodellen im Juli 2022 erfolgt. Ab  
dem kommenden Jahr wird die volle Serienproduktion im bestehenden Werk in      
Stríbro (CZ) aufgenommen. Im Gegensatz zu den traditionellen                   
Heizkörper-Produkten trugen bei den Wachstumsprodukten neben Preiserhöhungen   
vor allem auch hohe Volumeneffekte zum Wachstum bei.                           
                                                                               
Die Division Türen hat im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoumsatz von CHF 284.2 
Mio. erwirtschaftet und liegt somit 0.9% über dem Vorjahreswert von CHF 281.6  
Mio. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte betrug das Wachstum 3.7%,  
wobei Holzlösungen ein organisches Wachstum von 5.5% und Glaslösungen von –1.1%
erzielte. Das EBITDA reduzierte sich von CHF 40.3 Mio. auf CHF 30.3 Mio. Die   
EBITDA-Marge sank somit von 14.3% auf 10.7%. Das EBIT ging von CHF 23.9 Mio. im
Vorjahr auf CHF 13.2 Mio. im ersten Halbjahr 2022 zurück.                      
                                                                               
Die Division Türen war im ersten Halbjahr 2022 mit einigen schwierigen Themen  
konfrontiert. Es kam zu Beginn des Jahres zu Produktionseinschränkungen        
aufgrund einer grossen Anzahl von quarantänebedingten Abwesenheiten und damit  
verbunden, konnte der hohe Auftragsbestand zu alten Preisen im ersten Halbjahr 
2022 nicht wie erwartet abgebaut werden. Mit den Investitionen in erhöhte      
Kapazitäten, Produktivität und Automatisierung hat die Division aber bereits in
den vergangenen Jahren das Fundament für profitables Wachstum gelegt und somit 
grössere negative Auswirkungen verhindern können. Für die Division gab es      
ebenfalls in erheblichem Umfang Preissteigerungen bei Rohstoffen zu            
verarbeiten. Um diesen entgegenzuwirken, wurden weitere Preiserhöhungen im     
ersten Halbjahr 2022 bei den Kunden angekündigt, welche im zweiten Halbjahr    
2022 wirksam werden.                                                           
                                                                               
Am Standort Weinsheim (D) konnte zudem der Bau des neuen Zargenwerks bei Prüm  
wie geplant fortgeführt und der Standort mit ersten neuen Maschinen bestückt   
werden. Mit dem Hochfahren der Produktion steigt die Gesamtkapazität der       
Division kontinuierlich von 2.6 Mio. auf 3.4 Mio. Türen und Zargen pro Jahr in 
2024 an. Mit der zusätzlichen Kapazität soll der hohe Auftragsbestand gesenkt  
werden, um so auch kurzfristig Aufträge annehmen und neue Kunden gewinnen zu   
können. Zugleich kann auf teure Sonderschichten am Wochenende verzichtet und   
die Lieferzuverlässigkeit gesteigert werden. Weiterhin wird mit dem Bau des    
Logistikzentrums in Roggwil (CH) die Lieferzeit für Kunden in der Schweiz      
verkürzt, um verstärkt Wohnraumtüren aus dem Türenwerk Prüm anbieten zu können.
Ein Teil des divisionsweiten Kapazitätsausbaus soll ausserdem in attraktive    
angrenzende Märkte wie Österreich, Belgien, Tschechien, Slowakei, Ungarn oder  
Rumänien fliessen, damit kann das Angebot gestärkt werden. Ein letzter,        
wichtiger Aspekt ist der etwa 30-jährige Superzyklus im deutschen Türenmarkt,  
in dem zuletzt Anfang der 90er Jahre über 12 Millionen Türen pro Jahr abgesetzt
wurden. Daher kommt die Kapazitätserweiterung zum richtigen Zeitpunkt, da die  
in Deutschland nach der Wende verbauten Türen zeitnah ersetzt werden müssen.   
                                                                               
Die Arbonia erwarb im Juli 2022 100% der Anteile an der deutschen Joro Türen   
GmbH, einem Produzenten von Spezialobjekttüren im Bereich Brand-, Rauch-,      
Schall- und Einbruchschutz. Die Stärke von Joro liegt insbesondere auf         
individuellen Kundenanforderungen, welche sich im industriellen Setup der      
Arbonia Türenwerke bisher nicht abbilden liessen. Mit der Übernahme von Joro   
wird die Division den Ausbau des Objektgeschäfts konsequent weiter             
vorantreiben. Zudem erhält sie den Zugang zu umfassenden Zulassungen und       
Zertifizierungen für Türen in Übergrössen. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Joro 
einen hohen einstelligen EUR Mio. Umsatz mit einer EBITDA Marge, die über      
derjenigen der Division Türen liegt.                                           
                                                                               
Ausblick                                                                       
Dadurch, dass die Arbonia im Unterschied zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2022   
wieder ein ausreichendes Lager an Fertigprodukten für das zweite Halbjahr 2022 
aufbauen konnte und die Fachhändler ihre Lager weitgehend abgebaut haben, wird 
auf Nachfrageseite ein deutlich besseres zweites Halbjahr 2022 erwartet.       
Gleichzeitig werden die bereits angekündigten und umgesetzten Preiserhöhungen  
zur Kompensation der im ersten Halbjahr 2022 angefallenen                      
Materialpreissteigerungen im zweiten Halbjahr vollumfänglich greifen, während  
sich an den Rohstoffmärkten eine Stabilisierung der hohen Preise abzeichnet.   
Der Trend zu nachhaltigen Lösungen für Gebäude hat sich in den letzten Monaten 
indes noch verstärkt, nicht zuletzt um die stark gestiegenen Energiepreise zu  
kompensieren. Dieser wird durch die Subventionsprogramme der europäischen      
Regierungen weiter beschleunigt, so sehen beispielsweise die Pläne der         
deutschen Bundesregierung den Einbau von rund 500'000 Wärmepumpen pro Jahr vor 
(zum Vergleich: 2021 waren es rund 154'000 Wärmepumpen). Trotz aller           
Widrigkeiten sorgen zudem die Treiber Migration (auch in Folge des Kriegs in   
der Ukraine), Urbanisation und die steigende Zahl der Single-Haushalte für     
weiterhin steigende Baugesuche und eine hohe Nachfrage nach Wohnraum,          
insbesondere in den grossen Ballungsräumen. Zusätzlich hat sich in der         
Vergangenheit gezeigt, dass in Zeiten steigender Inflation die                 
Renovierungsaktivität zunimmt und lediglich den Neubau negativ beeinflusst,    
sodass der grosse Renovierungsrückstau in Europa reduziert werden könnte. In   
Annahme dieser Entwicklung sollte sich die Dynamik des vergangenen Jahres, mit 
einem sehr starken ersten Halbjahr und einem untypischen, etwa gleichwertigen  
zweiten Halbjahr, wieder umkehren.                                             
                                                                               
Auf Basis eines deutlich stärker angenommenen zweiten Halbjahrs 2022 im        
Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und zum zweiten Halbjahr 2021 und trotz     
negativer Wechselkurseffekte und stark gestiegener Material-, Energie- und     
Logistikkosten sowie einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld geht die    
Arbonia nach wie vor von einem organischen Wachstum von > 5% für das           
Geschäftsjahr 2022 aus. Gleichzeitig wird eine EBITDA-Marge in einer Bandbreite
von 10 – 11% erwartet – dies im Vergleich zu 10.8 – 11.2% implizierte          
EBITDA-Marge auf Basis der im März 2022 kommunizierten EBITDA-Spanne von CHF   
145 – 150 Mio.                                                                 
                                                                               
                                                                               
                                                                               
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Ende der Insiderinformation                                                    
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Sprache:     Deutsch             

Unternehmen: Arbonia AG          

             Amriswilerstrasse 50

             9320 Arbon          

             Schweiz             

Telefon:     +41 71 447 41 41    

E-Mail:      [email protected] 

Internet:    www.arbonia.com     

ISIN:        CH0110240600        

Börsen:      SIX Swiss Exchange  

EQS News ID: 1425715             







                                      

Ende der Mitteilung  EQS News-Service



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1425715  23.08.2022 CET/CEST