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SIX-Börsenaufsicht stellt Sanktionsantrag gegen Evolva

Zürich (awp) - Gegen das Biotechunternehmen Evolva läuft ein Sanktionsantrag durch die Aufsicht der Schweizer Börse. Dabei geht es um angebliche Fehler in vergangenen Jahresabschlüssen.

Die so genannte SIX Exchange Regulation (SER) habe bei der Sanktionskommission der SIX einen Sanktionsantrag gegen Evolva wegen mutmasslicher Verletzungen der Vorschriften zur Rechnungslegung eingereicht, teilte die SER am Dienstag mit.

Nach Abschluss einer Untersuchung sei das Regulierungsorgan der Ansicht, dass die IFRS-Jahresabschlüsse 2019 und 2020 wesentliche Fehler enthielten. Die mutmasslichen Fehler würden "Goodwill Impairment Tests" betreffen.

Die SER wird über den Ausgang des Verfahrens informieren. Unterdessen würden keine weiteren Auskünfte erteilt.

Unternehmen bestreitet Vorwürfe

Evolva hat das Sanktionsgesuch derweil zur Kenntnis genommen. Die Hauptvorwürfe würden aus Sicht des Unternehmens allerdings nicht zutreffen, wie es in einer Mitteilung heisst. Mögliche Mängel hätten zudem keine wesentlichen Folgen. So gebe es keine Auswirkungen auf die Liquidität oder den Business Case von Evolva.

Das neue Managementteam, das 2021 respektive 2022 zu Evolva gestossen ist, arbeite eng mit der SER zusammen. Das neue Team habe zudem bereits interne Prozesse und Regeln gestärkt.

Evolva hat bewegte Zeiten hinter sich. Nach immer wieder neuen strategischen Anpassungen gab es im Februar einen überraschenden CEO-Wechsel. Im ersten Halbjahr 2022 hat das Biopharmaunternehmen den Umsatz um 28 Prozent auf 8,1 Millionen Franken gesteigert.

Evolva will am Donnerstag Einzelheiten zu den Halbjahresergebnissen und zum neuen Mittelfristplan bekanntgeben.

ys/rw/gab