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Swatch- und Richemont-Papiere nach guten Exportdaten gesucht

Zürich (awp) - Die Aktien der Schweizer Uhrenkonzerne Richemont und Swatch sind am Dienstag auf dem Vormarsch. Grund sind die im August besser als erwartet ausgefallenen Uhrenexportdaten. Vor allem die USA zeigen nach wie vor einen starken Wachstumstrend.

Gegen 09.30 Uhr rücken die Inhaberaktien der Swatch Group um 3,2 Prozent auf 233,90 Franken und die Richemont-Papiere um 2,1 Prozent auf 103,60 Franken vor. Derweil gewinnt der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI nur 0,15 Prozent.

Der Wachstumstrend in der Luxusgüterindustrie hält trotz wachsender Inflations- und Rezessionssorgen an: Im August kletterten die Exporte der Schweizer Uhrenhersteller gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp 15 Prozent in die Höhe. Damit seien die Markterwartungen klar übertroffen worden, sagte Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy zu AWP.

Als Haupttreiber sieht Bertschy nach wie vor die sehr gute Nachfrage in den USA. Dabei hätten die US-amerikanischen Konsumentinnen und Konsumenten nicht nur im eigenen Land Uhren gekauft, sondern auch auf Reisen. Das zeige beispielsweise das Wachstum in dem für US-Amerikaner sehr beliebten Reiseziel Frankreich. Allerdings dürfe der Monat August angesichts der vergleichsweise tiefen Volumen nicht überbewertet werden, ergänzte Bertschy.

Auch Patrik Schwendimann von der ZKB sieht die USA und die Entwicklung in Europa als treibender Faktor für das anhaltend gute Wachstum der Uhrenbranche. Zugleich habe sich das Geschäft in dem zuletzt von Corona-Massnahmen gehemmten chinesischen Markt im August besser als erwartet entwickelt. Das komme der in China stark vertretenen Swatch-Gruppe besonders zugute.

Zudem dürfte Swatch laut Schwendimann auch vom kräftigen Wachstum in der günstigsten Preiskategorie (Exportpreise bis 200 Fr.) profitiert haben. Dort feiert der Konzern mit der rund um den Globus stark nachgefragten Moonswatch Erfolge. Angesichts des schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds sei die Uhrenbranche "immer noch verblüffend gut unterwegs", fasst der ZKB-Analyst zusammen.

Gut aufgenommen werden die Daten zu den Schweizer Uhrenexporten auch bei Barclays, JPMorgan oder Goldman Sachs. Die Zahlen zeigten einen sehr robusten Wachstumstrend, getragen von einer guten Nachfrage in den USA und Europa, heisst es unisono. Ausserdem hätten sich China besser als erwartet und Japan überraschend stark entwickelt. Swatch sei auf gutem Weg, das 2022er-Ziel eines zweistelligen Umsatzwachstums zu erreichen, heisst es bei Barclays.

mk/rw