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Ypsomed-Aktien brechen nach Eli Lilly-Ausstieg ein

Zürich (awp) - Die Aktien des Medizintechnikunternehmens Ypsomed starten am Freitag mit deutlichen Abschlägen in den Handel. Die Burgdorfer mussten überraschend den Rückzug des US-Partners Eli Lilly im Insulinpumpengeschäft vermelden. Eli Lilly hätte nach erfolgreicher Zulassung die "Ypsopump" im wichtigen US-Markt vermarkten und verkaufen sollen. Nun muss Ypsomed einen neuen Partner finden.

Gegen 09.20 Uhr verlieren Ypsomed an der Schweizer Börse deutliche 15 Prozent auf 170,80 Franken, dies nachdem die Titel in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt hatten. Mitte Juni hatten die Papiere lediglich um die 130 Franken gekostet. Der Gesamtmarkt fallt zum Berichtszeitpunkt gemessen am breiten SPI um 0,1 Prozent leicht zurück.

Die News um den Ausstieg von Eli Lilly aus dem Vermarktungsvertrag für die "Ypsopump" in den USA sei klar negativ zu sehen, schreibt Daniel Buchta von der ZKB. Würden die für die kommenden Jahren im Rahmen der US-Partnerschaft von ihm erwarteten Umsätze aus dem Bewertungsmodell gestrichen, dann würde sich ein deutlicher Bewertungsabschlag um die 40 Franken ergeben.

Buchta zeigt sich aber zugleich zuversichtlich, dass es Ypsomed schaffen wird, einen neuen Partner für die Vermarktung der "Ypsopump" im grössten Insulinmarkt der Welt zu gewinnen. Als möglichen neuen Partner sieht er den Abbott-Konzern, mit dem Ypsomed bereits in Europa eine Partnerschaft für Sensor-Systeme zur automatisierten Insulinabgabe unterhält.

Die Suche nach einem guten, neuen Partner sei allerdings kein einfaches Unterfangen, warnt Vontobel-Analystin Sibylle Bischofberger in ihrem im Kommentar. Schliesslich sei Eli Lilly ein wichtiger Player am US-Insulinmarkt und wäre zur Vermarktung der Pumpe ein starker Partner gewesen.

Nach wie vor ist Vieles betreffend der Zukunft der "Ypsopump" unklar. Das hält Sibylle Bischofberger vorerst davor ab, Anpassungen in ihrem Bewertungsmodell vorzunehmen. Es sei etwa nicht klar, ob es beim heute angekündigten Abschreiber in einstelliger Millionenhöhe bleibe oder ob der Einmaleffekt höher ausfalle.

mk/ra