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Novartis-Aktien vor wichtigen Studienergebnissen zum Krebsmittel Kisqali gefragt

Bern (awp) - Die Aktien von Novartis erfreuen sich am Donnerstagnachmittag einer guten Nachfrage. Händler erklären sich letztere einerseits mit wegfallendem Verkaufsdruck im Zusammenhang mit den Anpassungen in den MSCI-Indizes, andererseits aber auch mit spekulativen Käufen im Vorfeld des Asco-Treffens von diesem Wochenende.  

Um 13.25 Uhr gewinnen Novartis Namen noch 1,2 Prozent auf 88,23 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 88,63 Franken. Auch dem Indexschwergewicht ist es zu verdanken, dass der Gesamtmarkt (SMI) um 0,66 Prozent zulegen kann.  

Am frühen Donnerstagmorgen war bekannt geworden, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA das Schuppenflechtemedikament Cosentyx auch gegen eine weitere Hautkrankheit zugelassen hat. Börsenbeobachtern zufolge handelt es sich allerdings nur um ein kleines und deshalb vernachlässigbares neues Anwendungsgebiet für das Präparat.  

Man erklärt sich die steigenden Kurse denn auch eher mit spekulativen Käufen im Vorfeld des diesjährigen Treffens der American Society of Clinical Oncology (Asco). Im Zuge dieses Treffens wird Novartis voraussichtlich Freitagnacht mitteleuropäischer Zeit detaillierte Ergebnisse der Natalee-Studie zum Brustkrebsmittel Kisqali präsentieren. Ende März konnten die Basler die besagte Studie aufgrund vielversprechender Ergebnisse vorzeitig beenden. Die Novartis-Aktien stiegen damals am Tag des Bekanntwerdens knapp 8 Prozent und bescherten dem SMI ein Tagesplus von 150 Punkten.  

Graham Perry von der Bank of America traut Kisqali einen Spitzenumsatz von jährlich 8 Milliarden Dollar zu. Gegebenenfalls hält er sogar einen Jahresumsatz von bis zu 12 Milliarden Dollar für möglich, sollten die Studienergebnisse halten, was seit Ende März versprachen. Er rät mit einem Kursziel von 107 Franken zum Kauf der Aktien.  

Etwas zurückhaltender ist seine Berufskollegin Emily Field von der britischen Barclays. Doch auch die Pharmaanalystin lässt einen Spitzenumsatz für Kisqali von immerhin 7 Milliarden Dollar im Jahr in ihr Bewertungsmodell miteinfliessen. Wie Field schreibt, muss sich das Brustkrebsmittel am Konkurrenzpräparat Verzenio von Eli Lilly messen lassen. Deshalb werden sie und andere Analysten bei den detaillierten Studienergebnissen genauestens hinschauen und Vergleiche anstellen.  

Nach einer Schwäche in den Monaten Januar und Februar konnten die Novartis-Aktien ab Ende März deutlich Boden gutmachen. Seit Bekanntwerden des vorzeitigen Studienendes für Kisqali haben die Valoren um mehr als 15 Prozent zugelegt. Beobachter gehen denn auch davon aus, dass die detaillierten Studienergebnisse grössere Kursbewegungen nach sich ziehen könnten.  

lb/pre