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Swatch-Aktie nach Uhrenexportzahlen unter Druck

Zürich (awp) - Die Aktien des Uhrenkonzerns Swatch stehen am frühen Donnerstagnachmittag in einem festeren Gesamtmarkt stark unter Druck. Händler verweisen auf die Schweizer Uhrenexporte im April, wobei vor allem die Ausfuhren in den wichtigsten Markt USA enttäuschend ausfielen.

Bis um 14.10 Uhr verlieren Swatch-Inhaber 3,1 Prozent auf 262,10 Franken. Die Anteile des Rivalen Richemont halten sich mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 143,20 Franken besser. Zunächst hatten beide Aktien noch Gewinne verbucht. Doch ab dem späten Vormittag rutschten die Kurse ab. Derweil steigt der Gesamtmarkt gemessen am SLI 0,39 Prozent.

Im April stiegen die Uhrenexporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent auf 2,06 Milliarden Franken. Damit hat sich der zuletzt positive Trend in leicht abgeschwächter Form fortgesetzt: Im März war ein Plus von 13,8 Prozent und im Februar eines von 12,2 Prozent registriert worden. Vor allem Bimetall-Uhren und Uhren aus Edelmetallen trugen zum Wachstum bei. Der starke Anstieg des Volumens (+18,8%) wurde fast ausschliesslich von der Kategorie "Andere Materialien" (+89,9%) getragen.

Dabei verzeichneten die USA als grösster Exportmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie ein Minus von 4,9 Prozent auf 307,0 Millionen Franken. Dies war der erste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Dagegen hat sich ihr Wert für China mit 201,6 Millionen mehr als verdoppelt, was insbesondere auf den starken Basiseffekt zurückzuführen ist (Schliessung von Shanghai im zweiten Quartal 2022).

Die Uhrenexporte für April lägen wegen einer rückläufigen Entwicklung in den USA nach einer äusserst starken Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren unter den Erwartungen, kommentiert die ZKB. Zudem entwickelten sich einige Märkten in Europa und in Asien verhalten.

Die Analysten von Barclays gehen davon aus, dass sich der Absatz in den USA nach den starken Entwicklung im laufenden Jahr wegen des schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Umfelds normalisieren dürfte.

Dass Swatch stärker unter Druck geraten sind, erklärt ein Händler auch damit, dass die Bieler vor allem in den Niedrigpreissegmenten tätig sei. Dieses war im April rückläufig gewesen. Dagegen fokussiere sich Richemont nur auf die wachsenden obersten, margenstarken Preissegmente. Das Resultat zeige sich auch in der langjährigen Kursentwicklung der beiden Aktien. "Hier hängt Richemont Swatch klar ab", sagt der Händler.

pre/mk