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Swatch- und Richemont-Aktien nach LVMH-Zahlen stark unter Druck

Zürich (awp) - Die Aktien der Schweizer Uhren- und Schmuckkonzerne Swatch und Richemont stehen am Mittwoch zu Handelsbeginn stark unter Druck. Auslöser waren enttäuschende Geschäftszahlen des französischen Luxusgüterriesen LVMH. Sie verstärken den Eindruck an der Börse, dass der im Nachgang zur Corona-Pandemie gesehene Luxusboom auf ein Ende zusteuert.

Gegen 09.30 fallen die Namenaktien von Swatch und die Papiere von Richemont um 1,8 Prozent auf 229,90 Franken respektive 4,4 Prozent auf 108,90 Franken zurück. Die LVMH-Aktie bricht an der Pariser Börse gar um 6,1 Prozent auf 688,80 Euro ein. Derweil tendieren die wichtigsten Börsenindizes in Zürich (SMI: +0,1%) und Paris (CAC 40: -0,8%) uneinheitlich.

LVMH mit Top-Marken wie Louis Vuitton, Dior oder hatte am Dienstagabend Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und dabei mit einem Umsatzwachstum von 9 Prozent die Schätzungen der Analysten klar verfehlt. Vor allem die rückläufige Nachfrage nach Mode und Lederwaren sei eine Enttäuschung gewesen, und im Geschäft mit Spirituosen sei gar ein eigentlicher Einbruch gesehen worden, heisst es am Markt.

Im Zuge der Zahlenpublikation hat die US-Bank JPMorgan das Kursziel für LVMH von 870 auf 835 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Der Luxusgüterhersteller habe die Prognose verfehlt, schrieb Analystin Chiara Battistini einer Studie. LVMH kehre zurück auf den Normalisierungspfad.

Vor allem die Nachfrage in den USA und China hat in den vergangenen Monaten beim weltgrössten Luxusgüterkonzern nachgelassen, der im Uhrengeschäft Schweizer Hersteller wie Tag Heuer, Hublot oder Zenith unter einem Dach vereint. In dieser Sparte legte LVMH im dritten Quartal organisch lediglich noch um 3 Prozent zu nach einem Wachstum von 13 Prozent in der ersten Jahreshälfte.

Diese Verlangsamung lässt für das Geschäft der Schweizer Konkurrenten Swatch Group und Richemont nichts Gutes erahnen. Es ist auch da mit einer signifikanten Wachstumsabschwächung zu rechnen. Richemont legt am 10. November die Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 vor, bei der Swatch Group müssen sich die Anleger bis Ende Januar gedulden. Erst dann legt der Bieler Uhrenkonzern die Geschäftszahlen zum Jahr 2023 vor.

mk/rw