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Talenthouse-Handel kommende Woche vorläufig eingestellt

(Ergänzt um Aussage eines SER-Sprechers und um Hintergrund zur Nachlassstundung im vorletzten Abschnitt)

Zürich (awp) - Der Streit um die Dekotierung von Talenthouse an der Schweizer Börse geht weiter. Der Handel der Aktien wird nun kommende Woche bis auf Weiteres eingestellt.

Talenthouse hatte gegen einen Dekotierungsentscheid der Börsenbetreiberin SIX Beschwerde eingelegt. Das Beschwerdeverfahren werde nun bis am 18. März 2024 sistiert, teilte die SIX Exchange Regulation (SER) am Mittwoch mit.

Damit verschiebe sich auch die Dekotierung bis auf Weiteres. Der Handel der Aktien werde jedoch am 28. Dezember nach Börsenschluss vorerst eingestellt. Eine Begründung nannte das Regulierungsorgan der Börse nicht.

Aus Gründen des Investorenschutzes bleibe der Handel noch die sieben Handelstage geöffnet. Weitere Informationen zum Sachverhalt würden nicht veröffentlicht, sagte ein SER-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Nachlassstundung bis März 2024

Das so genannte Regulatory Board der SIX hatte Anfang Juli die Dekotierung der Aktien von Talenthouse beschlossen. Begründet wurde dies mit der "ernsthaft in Frage stehenden Zahlungsfähigkeit". Die Dekotierung sollte per 9. November 2023 erfolgen; der letzte Handelstag wäre damit der 8. November gewesen.

Wegen der Beschwerde durch das Unternehmen hatte die SIX-Beschwerdeinstanz zuletzt eine "aufschiebende Wirkung" bis zum 15. Januar 2024 gewährt. Diese sei nun bis zum 18. März 2024 verlängert worden, hiess es am Mittwoch.

Talenthouse befindet sich in provisorischer Nachlassstundung. Diese war am 21. November 2023 vom Kantonsgericht Zug bis zum 25. März 2024 verlängert worden.

Das auf Technologieplattformen ausgerichtete Unternehmen versucht derzeit, den Konkurs abzuwenden und seine Zukunft neu zu ordnen. Geplant war zuletzt ein sogenannter Reverse Takeover. Im Rahmen dieser Pläne stimmte die Generalversammlung vor rund zwei Wochen einer Kapitalerhöhung zu.

ys/rw