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Reisedetailhändler Avolta dank Autogrill-Übernahme fast doppelt so gross

(ergänzt um Details)

Basel (awp) - Der Reisedetailhändler Avolta hat erstmals unter neuem Firmennahmen Ergebnisse präsentiert. Die Namensänderung der vormaligen Dufry ist nicht zufällig. Sie steht für die grosse Transformation, die der Konzern mit der Übernahme des italienischen Autobahnraststätten-Spezialisten Autogrill durchlaufen hat. Dank der Übernahme hat das Basler Unternehmen 2023 fast verdoppelt so viel umgesetzt.

Zum ersten Mal waren auch die Verkäufe von Autogrill in den Büchern enthalten. Der auf Autobahnraststätten spezialisierte Konzern wurde im Februar des letzten Jahres konsolidiert. Der Umsatz betrug damit für das Geschäftsjahr 2023 12,5 Milliarden Franken, wie Avolta am Donnerstag mitteilte.

Im Jahr davor macht das Unternehmen ohne Autogrill noch 6,9 Milliarden Umsatz. Aber auch der nach der Corona-Pandemie wiedererstarkte globale Reiseverkehr spielt dem weltweit tätigen auf Flughafen-Shops spezialisierten Konzern in die Hände.

So setzte Avolta 2023 auch im Vergleich zum vom Konzern errechneten vorjährigen pro-forma-Umsatz von 10,8 Milliarden Franken, der die Grossübernahme mit einbezieht, 16 Prozent mehr um. Mit einem organischen Wachstum von 21,6 Prozent machte das Unternehmen dabei auch negative Währungseffekte mehr als wett.

Erste Dividende seit der Pandemie

Avolta sieht sich mit Autogrill denn auch stabiler und breiter aufgestellt. Nicht zuletzt soll die Übernahme das Unternehmen auch profitabler machen. Erste Synergien, die in das Ergebnis 2023 einflossen, werden auf 30 Millionen beziffert.

Der Betriebsgewinn (core EBITDA) lag 2023 mit 1,13 Milliarden Franken denn auch 20 Prozent höher als der konsolidierte pro-forma-EBITDA im Jahr davor. Die entsprechende Marge lag mit 9,0 Prozent leicht höher als im Vorjahr. Der Reingewinn betrug 308 Millionen - ein Plus von 26 Prozent.

Die Aktionäre sollen nun wie im Herbst 2023 bereits angekündigt eine Dividende von 70 Rappen je Aktie erhalten. Dies, nachdem das Basler Unternehmen seit 2020 wegen der Corona-Pandemie auf eine Ausschüttung verzichtet hatte.

Zuversicht mit Blick nach vorne

Auch mit Blick nach vorne zeigt sich Avolta nach dem transformativen Jahr 2023 zuversichtlich. 85 Millionen Franken an weiteren Synergien sollen bereits 2024 verbucht werden können. Zudem stellt das Unternehmen eine weitere Erholung des weltweiten Reiseverkehrs fest.

Die Nachfrage sei jüngst wieder gestiegen, heisst es. Für den Februar 2024 meldete der Reisdetailhändler einen Umsatzzuwachs von 7 Prozent. Allerdings dürften der starke Schweizer Franken im laufende Jahr die Entwicklung etwas bremsen. Avolta rechnet für das Jahr mit einem negativen Währungseffekt von 2 bis 3 Prozent nach -5,6 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr.

Auch über das laufende Jahr hinaus rechnet Avolta mit positiven Trends. Zu konstanten Wechselkursen wird mittelfristig ein Umsatzanstieg von 5 bis 7 Prozent pro Jahr erwartet, wobei gerade die dank Autogrill gestiegene Diversifizierung die Entwicklung stabilisieren soll. Die Betriebsgewinn-Marge (core EBITDA) soll derweil um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr anziehen.

jl/hr