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Avolta nach Autogrill-Übernahme massiv grösser und profitabler

(Zusammenfassung)

Basel (awp) - Der Reisedetailhändler Avolta blickt nach einem transformativen Jahr 2023 zuversichtlich in die Zukunft. Nach der Übernahme des für seine Autobahnraststätten bekannten italienischen Konzerns Autogrill präsentierte das Basler Unternehmen erstmals unter neuem Namen Geschäftszahlen.

Mit der Grossübername hat die vormalige Dufry nicht nur eine starke Transformation durchlaufen, sondern ist auch fast doppelt so gross geworden. Das Unternehmen ist nun eigenen Aussagen zufolge wesentlich breiter aufgestellt und dank Synergien auch profitabler unterwegs. Die Jahresergebnisse für 2023 scheinen dies zu unterstreichen.

Starke Erholung nach Corona

Der Umsatz ist mit 12,5 Milliarden Franken fast doppelt so hoch wie ohne Autogrill. Aber auch im Vergleich zu einem vom Unternehmen erstellten pro-forma-Umsatz, in dem die Übernahme berücksichtigt ist, lag das Wachstum bei 16 Prozent.

Das auf Flughafen-Shops spezialisierte Unternehmen profitiert nach der Corona-Pandemie also auch von der starken Erholung des internationalen Reiseverkehrs. So trugen alle Regionen zum Umsatzanstieg bei, wobei vor allem Asien-Pazifik stark zulegte. Avolta sieht die Region auch mit Blick nach vorne als ihren wichtigsten Wachstumsmarkt.

Erstmals wieder Dividende

Der Betriebsgewinn (core EBITDA) lag mit 1,13 Milliarden gar 20 Prozent höher als der pro-forma-Wert für das Vorjahr. Entsprechend stieg auch die Marge auf 9,0 von 8,7 Prozent. Den Synergie-Effekt aus der Autogrill-Übernahme beziffert das Management dabei auf 30 Millionen Franken.

Der Reingewinn lag mit 308 Millionen ebenfalls deutlich höher. Die Aktionäre dürfen sich nun erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder auf eine Dividende freuen. 70 Rappen je Aktie solle ausgeschüttet werden.   ___ Weiteres Potenzial

Im laufenden Jahr 2024 stellt Avolta bisher eine weitere Erholung des internationalen Reiserkehrs fest. Im vergangen Monat Februar stiegen die Verkäufe dem Unternehmen zufolge bereits wieder um 7 Prozent. In den kommenden Jahren sollen die Umsätze jeweils um jeweils 5 bis 7 Prozent steigen und sich die Margen (core EBITDA) um jährlich 20 bis 40 Basispunkte verbessern.

Die Synergien aus der Autogrill-Übernahmen für 2024 beziffert der Reisedetailhändler auf 85 Millionen. Gleichzeitig dürfte der starke Franken die Entwicklung allerdings etwas bremsen. Avolta geht für das laufende Jahr von einem negativen Währungseffekt von 2 bis 3 Prozent aus.

Aktie volatil

Bei Analysten kommen die Ergebnisse wie auch der Ausblick insgesamt gut an. Sie sahen ihre Erwartungen leicht übertroffen und rechnen nun im allgemeinen weiterhin mit einer positiven Dynamik. Das Aufholpotenzial dürfte nach der bereits starken Post-Covid-Erholung inzwischen aber deutlich geringer sein, heisst es.

Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Zahlen: Der Aktienkurs schoss im frühen Handel um 4,5 Prozent in die Höhe. Die Gewinne verpufften danach aber wieder und der Kurs wechselte in der Folge mehrfach das Vorzeichen. Um 10.55 Uhr notierte die Aktie allerdings wieder 2,0 Prozent im Plus bei 36,30 Franken.

jl/kw