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Aktien Schweiz: SMI startet lahm in den Mai

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt kommt zum Start in den Mai nicht recht in Schwung. Vielmehr kann der Leitindex SMI nach dem Maifeiertag zur Wochenmitte und den schwächeren Notierungen in der ersten Wochenhälfte sein anfängliches Plus nicht verteidigen und bewegt sich mittlerweile knapp im Minus. Seine Handelsspanne liegt bei gut 50 Punkten. Investoren müssen einmal mehr den Spagat zwischen Zinserwartungen und Quartalsberichtssaison meistern. Am Vorabend hat in den USA die Notenbank Fed wie erwartet die Zinsen nicht angetastet.

Fed-Chef Jerome Powell erteilte einerseits den Sorgen um steigende Zinsen eine Absage, dämpfte aber gleichzeitig auch die Hoffnungen auf baldige Senkungen. Es könne "länger als bisher angenommen" dauern, bis das Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei. Die US-Notenbank habe damit eine vorsichtige Position bezogen, sagt ein Stratege. Auf Datenseite hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone erneut verschlechtert. Im weiteren Verlauf rücken zunächst die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten in den Fokus, bevor am morgigen Freitag dann die monatlichen Zahlen weitere Eindrücke über die US-Wirtschaft liefern. Auch die Quartalszahlen vom iPhone-Hersteller Apple am Donnerstag nach Börsenschluss dürften zum Wochenschluss dann bewegen.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.05 Uhr um 0,14 Prozent tiefer bei 11'245,47 Punkten. Der SLI Index der 30 wichtigsten Aktien verliert 0,12 Prozent auf 1836,98 und der breite SPI 0,10 Prozent auf 15'051,09 Zähler. Von den SLI-Werten geben 16 Werte nach, zehn gewinnen hinzu und vier sind unverändert.

Weit unten auf dem Kurstableau sind die Swisscom-Aktien (-2,2%) nach Zahlen zu finden. Der Telekomkonzern ist solide ins neue Jahr gestartet. Umsatz und Betriebsgewinn sanken etwas. Dagegen legte der Reingewinn leicht zu. Zudem zieht die Swisscom im Glasfaserstreit mit der Weko vor Bundesverwaltungsgericht. Vor allem ausländische Investoren zeigen sich gemäss den Experten vorsichtig, erklären Händler das Minus.

Die rote Laterne halten unterdessen erneut die Anteilsscheine von Straumann (-3,1%). Bereits am Dienstag waren sie als mit Abstand grösster Verlierer mit einem Minus von mehr als 11 Prozent nach Zahlen aus dem Handel gegangen. Der Dentalimplantate-Hersteller habe sich je nach Region und Produktsegment unterschiedlich entwickelt. Viele Anleger hätten die Zahlen für Gewinnmitnahmen genutzt.

Mit VAT (-2,5%), Geberit und Schindler (beide -0,6%) zählen zudem einige zyklische Branchenvertreter zu den grösseren Verlieren.

Überwiegend im Minus notieren auch Mitglieder der Finanzbranche. Partners Group sowie die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich geben um bis zu 0,9 Prozent nach.

Kursverluste von 0,6 Prozent bei den Roche-Bons und 0,4 Prozent bei Nestlé belasten den Gesamtmarkt ebenfalls.

Anders als die übrigen Finanzwerte ziehen Julius Bär dagegen um 2,0 Prozent an. Eine Kurszielerhöhung durch die Citigroup zusammen mit einem starken Kommentar geben den Aktien kräftig Schub. Der zuständige Experte sieht nach einem starken Start ins laufende Jahr weiteres Aufwärtspotenzial für die Papiere.

Nach der Achterbahnfahrt am Dienstag sind die Aktien von Logitech (+2,5%) aktuell wieder im Aufwind. Am Dienstag waren sie nach Ergebnisvorlage zunächst um rund 10 Prozent gestiegen. Dann sackte die Aktie ab. Händler hatten die starken Bewegungen mit Gewinnmitnahmen erklärt.

Lindt & Sprüngli PS (+0,5%) und am breiten Markt Barry Callebaut (+2,1%) setzen ihre Kursgewinne vom Dienstag fort. Deutlich nachgebende Kakaopreise hatten sie zuletzt gestützt.

In der zweiten Reihe sorgen vor allem Analystenkommentare für Bewegung. EFG (+7,1%) sind nach einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung durch die Citigroup gefragt. Beim Haut-Spezialisten Galderma (+0,3%) haben sich zahlreiche Analysten nach dem IPO nun erstmals zu Wort melden dürfen.

Derweil springen Hochdorf nach den +257 Prozent vom Dienstag erneut um 60 Prozent an. Der strauchelnde Milchverarbeiter hat mit der italienischen Newlat Gruppe einen Grossaktionär bekommen. Diese will einen Revitalisierungsplan für den Milchpulverproduzenten vorlegen.

hr/ra