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Aktien Schweiz: SMI steigt weiter an

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt bleibt im Klettermodus. Damit setzt sich der positive Trend seit vergangenem Freitag fort, als die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Jobdaten den Zinssenkungshoffnungen neue Nahrung gegeben hatten. Hinzu kommen zum Teil positiv aufgenommene Quartalszahlen. Dies zusammen hat dem SMI in dieser Woche zu einem Plus von annähernd 400 Punkten verholfen. Auch das Chartbild habe sich deutlich aufgehellt, hält BNP Paribas in einen Kommentar fest.

Aus den USA kamen erneut Aussagen zur weiteren Zinspolitik der US-Notenbank. Das Zinsniveau dürfte sich noch eine ganze Weile unverändert auf dem aktuellen Zinsniveau halten. Das schreckt die Investoren aktuell aber kaum ab. Vielmehr scheine sich ein gewisses Rekordfieber auszubreiten, kommentiert ein Händler. Mit der wieder gewonnenen Euphorie scheine derzeit nicht einmal ein weiterer Impuls notwendig zu sein. Tatsächlich ebbt die Berichtssaison hierzulande vor dem morgigen Auffahrt-Feiertag stark ab. Auch von Konjunkturseite gibt es nur wenig Impulse.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.10 Uhr 0,44 Prozent höher bei 11'563,89 Punkten. Der SLI-Index mit den 30 wichtigsten Aktien gewinnt 0,48 Prozent auf 1891,99 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,40 Prozent auf 15'434,38 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln gewinnen 22 hinzu und acht geben nach.

Das Gewinnerfeld führen mit klarem Vorsprung die Sandoz-Aktien (+4,2%) an. Damit holen sie ihre Vortagesverluste nach den Zahlen auf. Im Nachgang an die Umsatzentwicklung im ersten Quartal zeigen sich Analysten zuversichtlich, dass es im Jahresverlauf doch noch zu einer Prognose-Erhöhung kommen könnte.

Mit Geberit (+2,5%) steht ein weiteres Zahlenkind des Vortages auf den Einkaufslisten. Auch hier folgen nun die Analysten mit ihren neuen angehobenen Bewertungen.

Weiter stehen Titel wie der Pharmazulieferer Lonza, der Industriekonzern ABB oder auch der Vakuumventil-Spezialist VAT mit Kursgewinnen zwischen 1,6 und 0,9 Prozent ganz oben auf dem Kurstableau. Ihre Kursentwicklung der vergangenen Tage dürfte hier und da Schnäppchenjäger auf den Plan rufen, da die Aktien zum Teil weniger stark als der Markt gestiegen sind. Allerdings zählen Lonza und ABB im bisherigen Jahresverlauf zu den Top-Gewinnern.

Auch andere baunahe Werte wie Sika und Holcim fallen mit Kursgewinnen von jeweils mehr als 1 Prozent positiv auf. Europaweit gehören Bauwerte ebenfalls zu den gefragteren Aktien. Aber auch andere konjunktursensible Titel wie Logitech (+1,1%) oder Swatch (+0,7%) sind gesucht.

Als Stützen für den Gesamtmarkt erweisen sich zudem die beiden Schwergewichte Novartis und Nestlé, die beide 0,7 Prozent hinzugewinnen. Das Schwergewicht Nummer drei, Roche (GS +0,1%), läuft dem Markt hinterher.

Unter den grössten Verlierern sind die Aktien der Grossbank UBS (-1,1%) zu finden. Am Vortag waren die Papiere der Grossbank nach Zahlen zeitweise zweistellig gestiegen und haben den Handel immer noch mit einem Plus von 7,5 Prozent beendet. Auch hier melden sich nun die Finanzexperten zu Wort.

Noch stärker geht es für Julius Bär und Lindt&Sprüngli (PS) abwärts. In beiden Fällen sind die Abschläge grösser als 1 Prozent.

In der zweiten Reihe ziehen Adecco (+2,9%) im Zuge positiver Kommentare nach den gestrigen Zahlen an. Das schwierige Umfeld hatte zu einem Rückgang auf allen Ebenen der Erfolgsrechnung geführt. "Das einzig Positive war, dass Adecco trotz schwierigem Umfeld weiter Marktanteile gewinnen konnte", sagte ein Händler dazu. Die Analysten von RBC haben den Titel nun sogar auf 'Outperform' hochgestuft. Adecco habe sieben Quartale in Folge besser als die Konkurrenz abgeschnitten, meint der zuständige Analyst.

Auch Oerlikon (+1,3%) setzen ihre Avancen nach Zahlen und dem bereits zweistelligen Kurssprung vom Vortag fort. Die Titel von Montana Aerospace gewinnen 5,0 Prozent hinzu. Dem Unternehmen ist im Startquartal erstmals seit dem Börsengang im Jahr 2021 unter dem Strich der Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen.

Landis+Gyr (-1,9%) werden unterdessen nach ihren aktuellen Jahreszahlen gemieden. Das Unternehmen hat seine Prognose leicht gesenkt. Noch deutlicher fallen Hochdorf (-11% auf 11,20 Fr.) zurück. Allerdings haben sich die Aktien mit dem Einstieg eines neuen Grossinvestors seit Ende April von 1,40 Franken vervielfacht.

hr/tv