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Aktien Europa: Zurückhaltung vor Zinsentscheid - Nokia und ABB unter Druck

PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag nach den Vortagesverlusten etwas stabilisiert. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Nachmittag sorgte für Zurückhaltung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,3 Prozent auf 4.906,05 Punkte.

Der Pariser Leitindex Cac 40 kletterte um 0,58 Prozent auf 7.614,37 Punkte, während der britische FTSE 100 0,78 Prozent auf 8.251,14 Punkte gewann.

"Die Marktteilnehmer lassen es etwas ruhiger angehen", beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow das Handelsgeschehen. Es werde zwar nicht mit einer Zinsanpassung gerechnet, dennoch werden die Worte der EZB-Präsidentin Christine Lagarde aus seiner Sicht genau verfolgt. Dabei ist das Potenzial für positive Überraschungen begrenzt. "Die Tür für einen Schritt im September dürfte geöffnet bleiben", so die Volkswirte der Helaba. Inzwischen sei eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte voll in die Kurse eingearbeitet.

Technologiewerte lagen nach Stabilisierungsansätzen im frühen Handel erneut im Minus. "Die Nervosität hat sich gerade bei den Börsianern mit Blick auf die Mega-Caps vergrössert", so Lipkow. Die stark gestiegene Aktie von ASML verlor knapp ein Prozent. Der niederländische Ausrüster von Chip-Herstellern hatte am Vortag mit den Prognosen für das gerade begonnene dritte Quartal enttäuscht.

Auf wenig Begeisterung stiessen auch neue Zahlen von Nokia . Der Netzwerkausrüster war wegen des geplanten Verkaufs seines Seekabelgeschäfts im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni wegen der Abschreibungen auf die Sparte ein Verlust von 142 Millionen Euro nach einem Gewinn von 289 Millionen ein Jahr zuvor. Im Kerngeschäft kämpft das Unternehmen zudem weiter mit einer schwachen Nachfrage und hohen Kosten. Nokia sanken um fünf Prozent.

Ähnlich hoch waren die Abgaben bei ABB . Der überraschend schwache Quartalsbericht belastete zudem andere Werte aus dem Industriegütersektor. So büssten Schneider Electric 1,7 Prozent ein.

Selbst gute Zahlen waren den Marktteilnehmern offenbar nicht gut genug. Obwohl Novartis einen soliden Quartalsbericht vorgelegt und den Gewinnausblick abermals erhöht hatte, verlor das Pharma-Schwergewicht 1,2 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen angesichts der grundsätzlich guten Zahlen./mf/jha/