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Clariant-Aktien nach Quartalszahlen unter Druck

Zürich (awp) - Die Aktien von Clariant geben am Dienstag in einem leicht positiven Gesamtmarkt nach. Der Spezialchemiehersteller hat mit dem Ergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten lediglich mit dem Umsatz erfüllt. Der operative Gewinn und die dazugehörende Marge lagen hingegen klar tiefer als prognostiziert. Die Kommentare dazu sind eher zurückhaltend, zudem die Aktie seit dem Frühling gut gelaufen ist, was die enttäuschte Reaktion des Marktes miterklärt.

Bis um 10.00 Uhr fallen Clariant um 7,3 Prozent auf 13,46 Franken zurück. Die Aktien haben indes von März bis Juni vier starke Monate hingelegt und kamen bis zum Vortagesschluss auf eine positive Jahresperformance von gut 20 Prozent. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,19 Prozent höher.

Das von Clariant abgelieferte Bild sei gemischt, heisst es etwa in einem Kommentar von Bernstein. Während die stabil gebliebenen Verkaufsvolumen in etwa so erwartet worden seien, habe die zugrunde liegende, vergleichbare operative Gewinnmarge (EBITDA) nicht erfüllt. Nach dem Anstieg im Anschluss an die Jahrestiefs sei die Aktie im Vergleich zur Konkurrenz relativ stolz bewertet. Daher gebe es im Aktienkurs auch kaum Raum für Enttäuschungen, seien sie noch so klein.

Ähnlich tönt es in einer Einschätzung von Vontobel. Der Blick zurück auf das Ergebnis des ersten Halbjahres zeige ein schwieriges Umfeld, in welchem die erreichten Resultate gemischt ausgefallen seien. Die erhöhte Margenprognose basiere auf den operativen Verbesserungen sowie auf geringeren Kosten für den Ausstieg aus dem Sunliquid-Projekt.

Clariant befinde sich zwar in einer Transformationsphase hin zu einem fokussierteren und attraktiven Chemie-Unternehmen. Dieser Prozess benötige aber geraume Zeit, während der sich die Margen nur langsam erholten und die Ergebnisse volatil blieben.

Positiver schätzt die Zürcher Kantonalbank das von Clariant Gezeigte ein. "Clariant konnte im ersten Halbjahr einen soliden Umsatz in anspruchsvollem Marktumfeld verbunden mit einer erfreulichen Margenverbesserung vorlegen", meint die Staatsbank in einem Kommentar. Im Gegensatz zu Berenberg sieht die Bank den Titel denn auch attraktiv bewertet. Der Abschlag zur Konkurrenz von rund 20 Prozent sei nicht gerechtfertigt.

Während Berenberg den Titel mit "Market Perform" einstuft, lautet das Rating bei der ZKB konsequenterweise "Übergewichten". Vontobel ist mit "Hold" ebenfalls auf der vorsichtigen Seite.

cf/tv