(Zusammenfassung mit Börsenschlusskurs ergänzt)
Basel (awp) - Avolta hat im ersten Halbjahr mehr umgesetzt und den Gewinn gesteigert. Für die Sommersaison sieht sich der Flughafenshop-Betreiber damit gut positioniert. Für das Gesamtjahr rechnet Avolta neu mit einem Ergebnis am oberen Ende des Zielkorridors.
Im ersten vollen Geschäftsjahr seit der Übernahme des Raststätten-Verpflegers Autogrill erzielte Avolta von Januar bis Juni einen Umsatz von 6,34 Milliarden Franken. Das sind 11 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Basler Konzern am Dienstag mitteilte.
Ein Teil des Umsatzwachstums ist allerdings darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr die Umsätze von Autogrill erst ab Februar konsolidiert wurden. Avolta profitierte aber weiterhin auch von der Erholung des weltweiten Flugverkehrs.
Auch organisch wuchs der Umsatz somit deutlich um 7 Prozent. Der negative Währungseffekt (-1,8%) konnte damit mehr als kompensiert werden.
Profitabler geworden
Zudem ist das Unternehmen profitabler geworden. Sparmassnahmen, aber auch Synergien aus der Autogrill-Übernahme hätten dabei geholfen, heisst es. So stieg der Betriebsgewinn (Kern-EBITDA) um gut 15 Prozent auf 568 Millionen. Die entsprechende Marge erhöhte sich auf 9,0 von 8,6 Prozent.
Daraus resultierte ein um knapp einen Drittel höherer Reingewinn von 253 Millionen. Davon entfallen 182 Millionen auf die Aktionärinnen und Aktionäre. Pro Aktie entspricht dies 1,19 Franken - nach 1,00 Franken im Vorjahr.
Mit Schwung in den Sommer
Mit dem Sommer befindet sich Avolta derzeit in der Hochphase des Geschäfts. Und bisher sieht das Unternehmen im zweiten Halbjahr eine Fortsetzung der positiven Dynamik des ersten - mit einer "starken" Nachfrage.
Die mittelfristigen Ziele wurden somit bestätigt: Zu konstanten Wechselkursen will Avolta den Umsatz jährlich um 5 bis 7 Prozent steigern. Gleichzeitig soll die Kern-EBITDA-Marge um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr steigen.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der Konzern nun ein organisches Wachstum und eine Kern-EBITDA-Marge am oberen Ende der mittelfristigen Guidance. Die Marktbedingungen seien weiterhin positiv und auch für die zweite Jahreshälfte sei mit einer starken Performance zu rechnen.
Positive Analystenkommentare
In Analystenkreisen stiessen die Ergebnisse und der Ausblick auf ein positives Echo. Einige Experten heben mit Blick auf die angelaufene Sommersaison die Robustheit des Reisdetailhandels im Vergleich zu anderen Konsumsektoren hervor.
Allerdings könnte das Geschäft in Europa, wo Avolta im ersten Halbjahr sehr stark war, durch Inflation und Kapazitätsengpässe etwas gebremst werden, wie in Kommentaren zu lesen ist. Dagegen steht die Hoffnung auf eine Erholung bei den chinesischen Touristen, von der bisher noch nicht viel zu sehen war.
Die Aktie reagierte schliesslich. Nach einem Auf und Ab tauchten die Titel um 2,1 Prozent auf 34,50 Franken. Damit machten sie einen guten Teil der bisherigen Kursgewinne im laufenden Jahr zunichte. Bereits im Vorjahr 2023 hatte die Aktie 14 Prozent verloren.
jl/tv