Niederönz (awp) - Der Maschinenhersteller Bystronic hat wegen der Absatzflaute in Europa und in China im ersten Semester einen Verlust erlitten. In der Folge wurde im September ein verschärftes Restrukturierungsprogramm verbunden mit dem Abbau von 500 Stellen angekündigt. Der erst seit Juli amtierende CEO Domenico Iacovelli legt in einem Interview mit der "FuW" (Vorabdruck Ausgabe 4.10.) die Beweggründe dafür dar.
Laut Iacovelli ist der Rückgang im Bestellungseingang schon länger zu erkennen. Zu spüren sei dies etwa im Landmaschinensektor, einem wichtigen Kundenbereich, in China und auch in Europa und dort insbesondere in Deutschland. "Und wir sehen auch keine Erholung, deshalb müssen wir handeln", bekräftigte er frühere Angaben des Unternehmens.
"Wir müssen unsere Struktur, unsere Kostenbasis dem neuen Marktumfeld anpassen", meinte er angesprochen auf den Stellenabbau. Dieser sei aber lediglich die eine Seite. Im Fokus stehe "ganz klar" die Reorganisation.
Bystronic will sich von einer regionalen zu einer divisionalen Struktur umbauen, um so schlanker zu werden und näher an die Kunden zu kommen. So könnten auch Doppelspurigkeiten eliminiert werden. "Ziel ist es, auch in konjunkturell schwierigen Zeiten schwarze Zahlen zu schreiben."
Die einst genannten Ziele, ein Umsatz von 1,3 Milliarden Franken bei einer operativen Marge (EBIT) von 12 Prozent, gelten nicht mehr. Iacovelli will indes noch im laufenden Jahr neue Ziele formulieren.
Er bestätigte gleichzeitig frühere Aussagen, wonach eine Marge im oberen einstelligen Bereich realistischer sei, in sehr guten Jahren allenfalls auch mehr. Für eine zweistellige Marge fehle derzeit das Volumen und die Auslastung.
Die Frage, ob für das Geschäftsjahr 2024 trotz eines Verlustes eine Dividende ausbezahlt werde, soll laut dem CEO erst im kommenden Jahr entschieden werden. Dank der hohen Liquidität stünden auch weiterhin Akquisitionen auf der Agenda.
cf/tv